Bitcoin - Fluch oder Segen?
Nun ist der Bitcoin seit Sonntagabend nun auch als Future am Terminmarkt über die "Chicago Board Options Exchange (CBOE)" handelbar. Optimisten versprechen sich davon mehr Liquidität und damit auch weniger Schwankungsbreite für diese "Krypto-Währung".
Dies mag einerseits wirklich zutreffen, andererseits könnten sich damit aber auch Schwankungen erhöhen.
Alle Erwartungen übertroffen!
Der Start am Terminmarkt hat alle Erwartungen übertroffen. So stürzten sich die Akteure geradezu auf das Produkt, das den Handel an einer regulierten Börse ermöglicht. Interessanterweise sind dabei auch Leerverkäufe, mit denen man auf fallende Notierungen setzen könnte, weitgehend ausgeblieben. Dies hatte zur Folge, dass nicht nur der Bitcoin selbst, sondern auch andere Krypto-Währungen weiter nach oben getrieben wurden. An der CBOE bestehen Schutzmechanismen, die Panikreaktionen eindämmen sollen. Da der Bitcoin nach dem Start um über 20 Prozent nach oben schoss, griff auch gleich dieser Schutzmechanismus. Aktuell bleibt davon immer noch ein Plus von rund 6,5 Prozent übrig. Die angedachte Reduzierung der Schwankungsbreite hat damit noch nicht so ganz funktioniert.
Risiken nicht unterschätzen
Man sieht, welche Auswirkungen es haben kann, wenn eine Krypto-Währung über eine regulierte Börse gehandelt werden kann. Nun war der Future auf den Bitcoin sicherlich nur der erste Schritt, weitere in Form von Terminkontrakten auf weitere Krypto-Währungen könnten folgen. Dabei sollte man die Tatsache nicht unterschätzen, dass die "Verbindung" zwischen dem Käufer und dem Verkäufer eines solchen "Krypto-Terminkontrakts" ein so genanntes "Clearinghouse" ist. Sollte eines dieser Clearinghäuser aufgrund der extrem hohen Schwankungsbreite in Schwierigkeiten kommen, würden davon sicherlich auch andere Terminkontrakte, die von diesem Clearinghaus gehandelt werden, betroffen sein. Im Extremfall ergibt sich daraus dann eine Kettenreaktion, die zwar "nur" von den Krypto-Produkten ausgehen, dafür sich aber auf den Gesamtmarkt sehr deutlich auswirken könnten. Dieses Risiko wurde offensichtlich zugunsten des Termindrucks, einen Future auf den Bitcoin zu bringen, etwas unter den Tisch gekehrt.
Gier frisst Hirn
Man sollte daher vielleicht darüber nachdenken, ob a) der Handel an einem regulierten Handelsplatz für den Bitcoin und ganz speziell für den Anleger wirklich vorteilhaft ist und ob b) der Bitcoin überhaupt die Währung der Zukunft ist, wie er gerne verkauft wird. Zumindest sollte man in jedem Fall darüber nachdenken, ob man sich mit einem solchen Investment wirklich genügend auseinandergesetzt hat und sich auch über dessen Risiken bewusst ist, bevor man auf den aktuell mit Hochgeschwindigkeit fahrenden Zug noch aufspringen will.
Disclaimer
Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Herausgeber, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle enthaltenen Meinungen und Informationen sollen nicht als Aufforderung verstanden werden, ein Geschäft oder eine Transaktion einzugehen. Auch stellen die vorgestellten Strategien keinesfalls einen Aufruf zur Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Vor jedem Geschäft bzw. vor jeder Transaktion sollte geprüft werden, ob sie im Hinblick auf die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse geeignet ist. Wir weisen ausdrücklich noch einmal darauf hin, dass der Handel mit Optionsscheinen oder Zertifikaten mit grundsätzlichen Risiken verbunden ist und der Totalverlust des eingesetzten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann.
Die dargestellten Informationen wurden einzig zu Marketing- und Informationszwecken zur Verwendung durch den Empfänger erstellt. Sie stellen keine Finanzanalyse i.S. des § 34b WpHG dar und genügen deshalb nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht dem Verbot des Handelns vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Der Autor erklärt, dass er bzw. sein Auftraggeber oder eine mit ihm oder seinem Auftraggeber verbundene Person im Besitz von Finanzinstrumenten sein kann, auf die sich die Analyse bezieht. Hierdurch besteht gegebenenfalls die Möglichkeit eines Interessenskonfliktes. Der Autor versichert weiterhin, dass Analysen unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit abgefasst werden. Alle Inhalte sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Hebelzertifikate-Trader GbR gestattet.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.