Ausblick auf das Börsenjahr 2025!
Das Börsenjahr neigt sich allmählich dem Ende und es bietet sich einerseits an, die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren zu lassen und darüber hinaus einen Blick ins kommende Jahr zu werfen.
Neue Amtszeit Donald Trumps
Im Herbst des vergangenen Jahres hellte sich die Erwartung der Anleger hinsichtlich einer Zinswende auf. Für 2024 wurden damals viele Zinssenkungen erwartet, tatsächlich erfolgt sind deutlich weniger. Dennoch ging es mit der Zinshoffnung an den Aktienmärkten deutlich nach oben. Vor allem die Tech-Titel vollzogen deutliche Kurssteigerungen. Mit der Wahl Donald Trumps im November dürften sich im kommenden Jahr diverse Änderungen ergeben. Eines der zentralen Themen, welches auch die Anleger besonders betrifft, sind seine angekündigten Importzölle auf ausländische Produkte.
Was machen die Notenbanken im kommenden Jahr?
Sollte Trump seine Ankündigungen wahr machen, würden sich die Zölle preistreibend erweisen. Dies würde den Spielraum der US-Notenbank, welche gerade erst mit der Zinswende nach unten begonnen hat, entsprechend einschränken. Schließlich ist davon auszugehen, dass die obersten US-Währungshüter im Falle einer wieder anziehenden Inflation keine weiteren Zinssenkungen vornehmen werden. Im Extremfall könnte FED-Chef Powell die Zinszügel sogar wieder anziehen. Sollten sich dahingehende Anzeichen verdichten, dürfte dies auch negative Spuren am Aktienmarkt hinterlassen. Vor allem die in diesem Jahr deutlich angestiegenen Tech-Titel könnten dann einen Dämpfer verpasst bekommen. Doch auch wenn sich noch kein Anzeichen für ein Ende der fallenden Zinsen erkennen lässt, würde zumindest eine Konsolidierung am Aktienmarkt im kommenden Jahr nicht überraschen. Viele Titel sind vor allem in den letzten Wochen sehr gut gelaufen und zeigen mittlerweile Überhitzungserscheinungen.
Rücken die "Carry-Trades" wieder in den Vordergrund?
Anfang August sorgte eine Zinsanhebung in Japan kurzzeitig für Verkaufsdruck. Seitdem ist das Thema "Carry-Trades" wieder in den Hintergrund gerückt. Sollten sich aber Hinweise ergeben, dass die Inflation in Japan wieder anzieht, nimmt auch die Gefahr einer weiteren Zinsanhebung zu. Dies würde dem Aktienmarkt dann einen erneuten Dämpfer verpassen. Wenngleich das Thema aktuell nicht wirklich brisant ist, könnte es im kommenden Jahr allerdings wieder ein Risiko darstellen. Man sollte es daher zumindest im Blickfeld behalten!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.