Attraktive Trading-Gelegenheit durch den Ölpreis?
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Es ist nicht das erste Mal, dass sich Huthi-Rebellen zu Drohnenangriffen auf die saudi-arabische Öl-Infrastruktur bekennen. Nur waren diese am Wochenende gezielter und sorgten damit dafür, dass die saudi-arabische Ölproduktion um rund die Hälfte gedrosselt werden musste.
Der Ölpreis zeigte sich entsprechend kräftig und schoss um über zehn Prozent nach oben. Sicherlich dürfte es einige Wochen bis Monate dauern, bis die Ölproduktion in Saudi-Arabien wieder auf dem Niveau von vor dem Drohnenangriff vom Wochenende läuft. Dennoch beteuern Experten, dass nicht mit Engpässen gerechnet werden muss und sich der Ölpreis wieder auf einem normalen Niveau einpendeln sollte.
Angst vor Golf-Konflikt
US-Außenminister Pompeo hat den Schuldigen allerdings im Iran ausgemacht. Mit der erneuten Beschlagnahmung eines Schiffes durch den Iran scheint sich die Situation dort weiter zuzuspitzen. Dies könnte den Ölpreis noch weiter in die Höhe treiben und damit der weltweiten Konjunktur einen empfindlichen Dämpfer versetzen. Sollte der Iran tatsächlich eine Sperrung der Straße von Hormus durchführen, ist gar mit einer sehr heftigen Reaktion am Öl- und aber auch am Aktienmarkt zu rechnen. Schließlich wirkt ein hoher Ölpreis inflationstreibend und dürfte damit dann auch den Spielraum der Notenbanken einengen.
Augen auf die FED gerichtet!
Die Europäische Zentralbank hat in der abgelaufenen Woche "geliefert" und den Aktienmarkt damit zumindest stabil gehalten. Drückt man es etwas weniger wohlwollend aus, scheinen die Werkzeuge der EZB allmählich klar an Schärfe zu verlieren. Damit richtet sich der Blick auf die US-Notenbank, deren Mitglieder sich am kommenden Mittwoch treffen. Die Anleger versprechen sich hinsichtlich eines lahmenden Wirtschaftsaufschwungs infolge des Handelsstreits zwischen den USA und China weiter billiges Geld. Man darf allerdings gespannt sein, ob das billige Geld auch wirklich am Markt einen nachhaltigen Impuls setzen kann. Denn auch bei der FED könnten die fiskalpolitischen Krallen allmählich etwas abgestumpft sein.
Aktienmärkte in Lauerstellung
Es bleibt abzuwarten, ob die Aktienmärkte in der zweiten Hälfte des aktuellen Börsenmonats wieder etwas zur Schwäche neigen werden. Insgesamt steht aber ab Oktober ein statistisch starker Abschnitt bevor, der sich in der Regel bis Ende Dezember erstreckt. In diesem Zeitraum spricht die Wahrscheinlichkeit wieder für steigende Aktiennotierungen. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob negative Einflussfaktoren doch noch für einen heißen Herbst sorgen werden.
Stephan Feuerstein
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.