Anzeichen einer Trendwende?
Die Aktionen der Hamas am Wochenende haben für viele Tote gesorgt. Dies unter anderem auch, weil damit niemand gerechnet hatte. Israel sieht sich nun im Krieg und wird auf die Angriffe entsprechend reagieren.
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Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte, die sich zum Wochenauftakt erstaunlich stabil präsentierten. So versuchen die Anleger, das Geschehen und ganz besonders die weitere Zukunft in diesem Zusammenhang einzuordnen. Der Ölpreis hat hingegen bereits mit einer ordentlichen Bewegung reagiert.
Ölpreis bald wieder dreistellig?
Nach einer beachtlichen Rally, bei welcher der Ölpreis in den letzten Wochen rund 35 Prozent an Wert gewinnen konnte, zeigte dieser seit dem Monatswechsel klar nach unten. Damit ist die zuletzt vorhandene Überhitzung weitgehend korrigiert worden. Die Sorge, dass die Auseinandersetzung in Israel rasch weitere Kreise zieht, hat den Ölpreis zum Wochenauftakt deutlich nach oben springen lassen. Doch auch hier ist zunächst mit einer Orientierung zu rechnen. Zudem ist der jüngste Anstieg den Förderkürzungen der OPEC+ Staaten geschuldet. Sollte der Ölpreis aufgrund der Situation im Nahen Osten überraschend steil ansteigen, wäre eine Ausweitung der Förderquoten möglicherweise ein Einflussfaktor, welcher einer deutlichen Übertreibung entgegenwirken könnte. In jedem Fall würde eine kurzfristige Steigerung der Schwankungsbreite nicht überraschen!
Bereits Schnäppchenkurse am Aktienmarkt?
Die Inflation geht hierzulande erfreulicherweise zurück. Dies hat bei einigen Anlegern zum Ende der letzten Woche bereits die Fantasie ausgelöst, dass das Ende der steigenden Zinsen bereits erreicht ist bzw. zumindest kurz bevorsteht. Am Aktienmarkt hat diese Einstellung zu einem entsprechenden Anstieg geführt, der zum Wochenauftakt aber wieder teilweise korrigiert wurde. Auch ohne die blutigen Anschläge in Israel waren sich die Anleger zuletzt uneinig über den weiteren Verlauf. Während die Optimisten bereits wieder klare Kaufkurse sehen, geben die Pessimisten zu bedenken, dass mit den gestiegenen Zinsen das Wirtschaftswachstum auch in den kommenden Monaten enttäuschen dürfte. Schließlich gibt es eine Verzögerung zwischen den Maßnahmen der Notenbanken und deren Auswirkungen auf die Märkte. Selbst wenn die Notenbanken die Zinsen nicht mehr verändern würden, dürfte der negative Einflussfaktor an den Märkten vorerst bleiben oder kurzfristig sogar noch zunehmen. Insofern könnte es mit wirklich attraktiven Aktienkursen noch etwas dauern. Aus Sicht der Stimmung der Anleger wären diese gekommen, wenn alle mit weiter fallenden Notierungen rechnen. Dies ist bislang noch nicht der Fall!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.