Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

1.300 Prozent Kursgewinn!

04.07.23 07:20 Uhr

1.300 Prozent Kursgewinn! | finanzen.net

Der DAX ist am Wochenende 35 Jahre alt geworden. Gestartet ist das führende deutsche Börsenbarometer am 1. Juli 1988 und damit kurz nach dem Tief, welches sich nach dem Crash 1987 ergeben hat.

Seitdem hat der DAX-Index viele spannende Etappen und damit bedeutende Rallys und Kurseinbrüche durchlaufen. Mit einer Performance von rund 1.300 Prozent hat der Index seitdem eine Rendite von 7,8 Prozent pro Jahr erzielt und sich damit besser als die Entwicklung des globalen Aktienmarktes geschlagen.

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Ist Angst doch ein guter Ratgeber?

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass Angst und Gier keine guten Ratgeber beim Investieren sind. Dies hängt allerdings vom Standpunkt des Betrachters ab. Zu gerne lässt man sich von der Masse beeinflussen, die bekanntlich fast immer daneben liegt. Vor allem im multimedialen Zeitalter geht die Grundtendenz der unterschiedlichen Medien und Börsenkanäle doch meist in die gleiche Richtung. Verstärkt wird dies in besonderem Maße, wenn eine beachtliche Rally bereits über einen längeren Zeitraum verlaufen ist oder im anderen Fall ein deutlicher Einbruch. Genau in diesen Zeiten ist es wichtig, sich eben nicht von der Allgemeinheit beeinflussen zu lassen. Die eigene Angst oder Gier kann dabei bereits einen interessanten Kontraindikator darstellen. Wenn man sich also selbst aus den Kursgewinnen der letzten Monate errechnet, wann man die erste Million erzielen wird, ist der Zeitpunkt allmählich gekommen, zumindest mit Teilgewinnmitnahmen das meist deutlich angewachsene Risiko zu reduzieren!

Attraktive Gelegenheit nutzen!

Eine noch bessere Rendite wäre erzielt worden, wenn man den jahreszeitlichen Verlauf berücksichtigt hätte. So war häufig im Zeitraum März bis April, im Juli und im letzten Quartal des Jahres ein klarer Kursanstieg zu beobachten. Ein sehr negatives Muster hat sich hingegen zwischen Anfang August und Ende September ergeben. Hätte man die Investitionsquote Ende Juli deutlich reduziert um diese Ende September wieder aufzubauen, wäre bereits mit dieser geringfügigen Änderung eine zweistellige Rendite erzielt worden, ohne dass man dabei sehr aktiv hätte handeln müssen. Diese Erkenntnis führt nicht nur beim aktiven Handeln zu einer Verbesserung der Rendite. Das Wissen um die Saisonalität lässt sich beispielsweise auch bei Sparplänen für den langfristigen Vermögensaufbau sinnvoll nutzen. Anstatt des kontinuierlichen Investierens eines monatlich fixen Betrags sorgt ein Aussetzen bzw. Bündeln von einzelnen Monaten für eine bemerkenswert höhere Rendite bei einer immer noch sehr passiven Investmentstrategie. Noch attraktiver wird es beim aktiven Handeln, da sich hier auch sehr kurzfristige Muster traden lassen. Man darf aktuell also auf den Verlauf im gerade angebrochenen Börsenmonat Juli gespannt sein. Denn dieser zeigt oftmals eine kleine Zwischenrally bevor es dann im August und September wieder nach unten geht!

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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.