Neue Hebel auf VSTOXX® Mini-Futures zur Absicherung und Spekulation
Volatilitätsänderungen des EuroStoxx50-Index können profitabel sein.
Neben den Kursveränderungen des Basiswertes ist die implizite Volatilität der wesentlichste Faktor bei der Preisbildung von Optionen und Optionsscheinen. Bei einem Volatilitätsanstieg legen sowohl die Preise von Calls als auch jene der Puts zu; vice versa verlieren bei einem Rückgang der Volatilität sowohl die Calls als auch die Puts an Wert. Üblicherweise steigt die Volatilität bei Kursrückgängen an. Deshalb können vor allem die Inhaber von Put-Optionen und Put-Optionsscheinen in schwachen Marktphasen überproportional - und zwar vom Kursverfall des Basiswertes und vom zusätzlichen Volatilitätsanstieg - profitieren.
Bereits seit einigen Jahren berechnet die Terminbörse EUREX die Preise der VSTOXX® Mini-Futures. Die Preise dieser Mini-Futures geben die aktuelle Höhe der Volatilität des EuroStoxx50-Index wieder. Permanent befinden sich acht VSTOXX® Mini-Futures auf dem Markt. Die aktuellen Laufzeiten der Kontrakte erstrecken sich von September 2013 bis April 2014.
Für Hebelprodukteanleger ist die Bezeichnung „Mini-Future“ insofern irreführend, da „normale“ Mini-Futures zu den KO-Produkten zählen, die beim Erreichen einer SL-Marke mit ihrem Restwert ausbezahlt werden. Bei den von der EUREX als „Mini-Futures“ bezeichneten Produkten auf den Volatilitätsindex besteht die Gefahr einer vorzeitigen Ausstoppung nicht, da sie über keine Knock Out- oder Stopp-Loss-Schwellen verfügen.
Optionsscheine auf die VSTOXX® Mini-Futures
Vor einigen Tagen brachte die SG neue Call- und Put-Optionsscheine auf die VSTOXX® Mini-Futures auf den Markt. Als Basiswerte wählte die SG die Kontrakte mit den Laufzeiten Oktober 2013, Dezember 2013 und den derzeit mit der längsten verfügbaren Laufzeit ausgestatteten Kontrakt mit Fälligkeit im März 2014 aus.
Da sich die Optionsscheine auf die VSTOXX® Mini-Futures mit unterschiedlich langen Laufzeiten beziehen, weichen natürlich auch die Referenzpreise, auf die sich die einzelnen Produkte beziehen, voneinander ab. Derzeit ist der Dezember-Kontrakt mit 21,25 Punkten billiger als die im Oktober und im März fällig werdenden Kontrakte, die mit 22 bzw. 23,65 Punkten berechnet werden. Im Verlauf des vergangenen Monats war bei der Preisentwicklung der VSTOXX® Mini-Futures eine steigende Tendenz zu beobachten.
Wer für die nächsten Wochen eher einen Kursrückgang des EuroStoxx50-Index, und somit einen Volatilitätsanstieg des Index erwartet, könnte als Alternative zu einem „normalen“ Short-Hebelprodukt einen SG-Call auf den VSTOXX® Mini-Futures mit Basispreis bei 18 Punkten, Bewertungstag 18.12.13, BV 0,1, ISIN: DE000SG4LWR8, einsetzen. Für Anleger mit der Erwartung, dass der Volatilitätsindex mit Fälligkeit Dezember stark ansteigen wird, könnte hingegen der „am Geld“ liegende Call mit Strikepreis bei 22Punkten, Bewertungstag 18.12.13, BV 0,1, ISIN: DE000SG4LWT4 , interessant sein.
Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von VSTOXX® Mini-Futures oder von Hebelprodukten auf VSTOXX® Mini-Futures dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
Walter Kozubek ist Herausgeber des ZertifikateReports und HebelprodukteReports. Die kostenlosen PDF-Newsletter erscheinen wöchentlich. Weitere Infos: www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus