Euro am Sonntag-Zerti-Tipp

Zins-Zertifikat auf den Kiwi-Dollar: Der Krisengewinner

20.09.16 17:30 Uhr

Zins-Zertifikat auf den Kiwi-Dollar: Der Krisengewinner | finanzen.net

Eine starke Wirtschaft und das Image als sicherer Hafen ­ließen Neuseelands Währung aufwerten. Der Trend dürfte sich fortsetzen.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Der Kiwi ist das Wahrzeichen Neuseelands. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der Vogel auf der Ein-Dollar-Münze des Landes befindet. Dort wird er für Euro-Anleger immer wertvoller. Seit einem Jahr ist der Kiwi-Dollar gegenüber dem Euro um 20 Prozent gestiegen, allein seit Jahresbeginn um gut sechs Prozent. Hinter der starken Währung verbirgt sich eine starke Wirtschaft. Das neuseeländische BIP legt seit Jahren mit hohen Raten zu. Im Vorjahr waren es 2,5 Prozent, für 2016 wird mit 2,8 Prozent Zuwachs gerechnet.

Wachstumstreiber Tourismus

Vor allem der Tourismus ist ein wichtiger Treiber der Wirtschaft. Neuseeland gilt als eines der schönsten Länder der Welt mit einer einzigartigen Fauna und Flora. Das lockt weltweit immer mehr Reisende an. Auch die Bau- und Immobilienbranche prosperiert seit Jahren - genauso wie der Export von Gemüse, Fleisch und Wolle. Sorgenkind ist die Milchwirtschaft, da der Weltmarktpreis für Milch enorm gefallen ist.


Bei diesen guten Fundamentaldaten ist es nicht überraschend, dass viel Anlegerkapital ins Land fließt. Ein zusätzlicher Anreiz ist, dass die Leitzinsen in Neuseeland mit 2,0 Prozent im Vergleich der Industrieländer hoch sind. In Euroland liegen diese gegenwärtig bei minus 0,40 Prozent.

Neben dem Zinsvorsprung sind es zunehmend auch globale Krisen, die Investoren in den sicheren Hafen Neuseeland flüchten lassen. Das Kiwi-Land ist weit entfernt von den Krisenherden dieser Welt und gilt als Hort der Stabilität.

Aufwertung trotz Zinssenkungen

Von daher ist der Kursanstieg zum Euro nicht verwunderlich. Dies verbilligt auch die Importe, was zur Folge hat, dass die Inflation nahe am Nullpunkt ist. Das stört allerdings die Zentralbank des Landes, die ein Inflationsziel von ein bis drei Prozent hat. Um den Kiwi-Dollar unattraktiver für Investoren zu machen, hat sie innerhalb eines Jahres die Zinsen von 3,5 auf 2,0 Prozent reduziert. Weitere Senkungen werden wohl folgen. Das Ziel wurde aber verfehlt: Die Aufwertung des Kiwi-Dollar zum Euro und Dollar setzte sich fort.


Das dürfte auf Sicht von sechs Monaten bis zu einem Jahr so bleiben. Mit dem Neuseeland-Zinszertifikat der BNP Paribas (ISIN: NL 000 041 204 7) profitieren Käufer davon. Neben den Einmonatszinsen von aktuell 2,0 Prozent, die in das Papier fließen, gewinnen Anleger mit dem Zertifikat, wenn der Kiwi-Dollar zum Euro steigt. Dreht sich der Trend um, entstehen vice versa dagegen Verluste. Die Jahresgebühr für das Zertifikat beträgt 0,15 Prozent.

Bildquellen: Colin & Linda McKie/iStockphoto, Fotolia