Zertifikat auf die Wasserbranche: Kostbare Flüssigkeit
Wie Anleger gewinnbringend auf Unternehmen setzen können, die sich der Erschließung, Verteilung und Aufbereitung des Lebenselixiers widmen.
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Wasser ist ein kostbares Gut. Vor allem dann, wenn es um die Sicherung der Qualität geht. So ist das Grundwasser in Deutschland extrem mit Nitraten belastet.
Das sind sehr gut in Wasser lösliche Salze der Salpetersäure. Als Mineraldünger werden sie in der Landwirtschaft in Form von Kalium-, Kalzium-, Natrium- oder Ammoniumnitrat verwendet. "Wenn sich die gängige Düngepraxis nicht ändert, könnten erhebliche Mehrkosten auf die Verbraucher zukommen", heißt es in einem Gutachten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft. Demnach könnte Trinkwasser in einigen Regionen um bis zu 62 Prozent teurer werden.
Reinigung treibt die Preise
Denn die zunehmende Verschmutzung des Grundwassers erfordert eine immer kostenintensivere Trinkwasseraufbereitung. Wenn die bisherigen Maßnahmen der Wasserversorger nicht mehr ausreichen, wird laut dem Gutachten in belasteten Regionen der Einsatz einer Denitrifikationsanlage zur Reduzierung von Nitrat erforderlich. Bei den betrachteten Wasserversorgern würde die durchschnittliche Jahresrechnung eines Drei-Personen-Haushalts von aktuell 217 Euro auf 352 Euro steigen.
Auf 20 Werte setzen
Wasser wird, nicht zuletzt aus moralischen und politischen Gründen, nicht an Börsenplätzen gehandelt, Anleger können jedoch in Aktien von Unternehmen investieren, die sich der Erschließung, Verteilung und Aufbereitung des flüssigen Gutes widmen.
Für Investoren, die glauben, dass Wasser weltweit immer kostbarer wird, könnte das Open-end-Zertifikat von Vontobel (ISIN: DE000VFP11N8), das sich auf den Vontobel-Wasser-TR-Index bezieht, interessant sein. Dieser Index besteht aus
20 Unternehmen aus den Bereichen Wassertechnologie, effizienter Konsum, Produktion und Versorgung. Dazu gehören unter anderem American Water Works, China Water Affairs Group, Geberit, Suez, Unilever und Watts Water Technologies.
Jedes Segment ist mit fünf Titeln vertreten, wobei jede Aktie mit fünf Prozent gewichtet wird. Einmal jährlich im September erfolgt die Überprüfung und Anpassung der Indexkomponenten und ihre Neugewichtung. Die Managementgebühr beträgt pro Jahr 1,2 Prozent.
Etwaige Dividendenzahlungen der Unternehmen fließen in die Berechnung des Index mit ein, sodass Anleger davon profitieren können. Investments in Wasser sollten langfristig ausgerichtet sein. In den vergangenen fünf Jahren erhöhte sich der Wert des Indexzertifikats um etwa 83 Prozent.
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