Tipp des Tages: Knock-out-Call Dürr

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Wie schon länger angekündigt, verkauft der Anlagen­bauer Dürr die Mehrheit seiner Anteile an dem Spezialisten für Reinigungstechnik Ecoclean an das chinesische Maschinenbau­unternehmen Shenyang Blue Silver Group. Anstatt Millionen in den Ausbau der wenig lukrativen Sparte zu stecken, streicht Dürr einen Buch­gewinn ein und konzentriert seine Investitionen auf das margenträchtige Stammgeschäft.

Das in Bietigheim-Bissingen ansässige Unternehmen ist spezialisiert auf den Bau von Lackierstraßen und Automatisierungslösungen. Die meisten Kunden kommen aus der Automobilbranche. Dort stehen in den kommenden Jahren milliardenschwere Investitionen an. In den USA sind rund drei Viertel aller Lackierereien älter als 20 Jahre, in Europa sind mehr als die Hälfte in die Jahre gekommen. Ein Potenzial, das der Anlagenbauer fest im Auge hat. 2015 hat Dürr die Lackierstraße in einem Werk von General Motors in Shanghai erneuert und gezeigt, dass man Projekte in diesem Ausmaß gut bewerkstelligen kann. Die anstehenden Modernisierungen der Autobauer könnten zum Wachstums­treiber für Dürr werden.

Dabei läuft das Geschäft bereits jetzt auf Hochtouren. Zwar musste Dürr im ersten Halbjahr ein kleines Umsatzminus verkraften, das Betriebsergebnis stieg aber um mehr als zehn Prozent. Besonders erfreulich: Die Schwaben gehen jetzt auch beim Auftragseingang in die Vollen. Nach einem Plus von elf Prozent auf fast zwei Milliarden Euro im ersten Halbjahr hat das Management die Jahresprognose angehoben. Der Konzern erwartet nun Aufträge im Wert von 3,5 bis zu 3,7 Milliarden Euro. Der hohe Auftragsbestand wirkt stabilisierend. Das lässt auch im zweiten Halbjahr gute Geschäfte erwarten und sollte der Aktie Rückenwind geben. Damit rechnen etwa die Analysten der Société Générale. Sie haben ihr Kursziel für die Dürr-Aktie auf 95 Euro angehoben.

Das sogar noch mehr drin sein könnte, signalisiert der Aktienchart. Seit dem Jahrestief im Februar hat der Kurs um knapp 50 Prozent zugelegt und einen Aufwärtstrend ausgebildet. Aktuell konsolidiert der Wert um 80 Euro. Bisher war der Widerstand bei 82 Euro noch zu stark. Wird dieser jedoch durchbrochen, hat die Aktie freie Fahrt bis zum alten Hoch bei 109 Euro.

Die Konsolidierung am Widerstand bietet für spekulative Anleger einen guten Einstiegszeitpunkt. Der ausgewählte K.-o.-Call hat einen ­Hebel von mehr als fünf.

Knock out Call Dürr

Emittent: Société Générale ISIN: DE000SE50LA1 Laufzeit: endlos Bezugsverhältnis: 0,1 Basispreis variabel: 62,36 € K.-o.-Kurs am 29.08.16: 1,34 € K.-o.-Schwelle variabel: 65,43 € Hebel: 5,7 Aufgeld in %: 0,29 Spread: 0,02 € Stopp-Kurs Aktie: 68,00 €