Tipp des Tages: Knock-Out-Call auf VTG

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Jetzt ist die Übernahme perfekt. Nach den deutschen Behörden nickte nun auch das österreichische Kartellgericht den Kauf der französischen Nacco durch VTG ab. Unter einer Auflage: Die Hamburger können 70 Prozent der 14.000 Waggons übernehmen, 30 Prozent müssen an einen Dritten verkauft werden. Damit kann VTG seinen Bestand um 10.000 Waggons ausweiten und seine Marktführerschaft festigen. Vor allem über Zukäufe hatte VTG eine Flotte von 83.000 Waggons aufgebaut und stieg zu Europas größtem privaten Vermieter auf. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus der Chemie- und Mineralöl­industrie sowie der Automobil-, Papier- und Verbrauchsgüterindustrie.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen. 2017 knackte VTG beim Umsatz die Marke von einer Milliarde Euro und steigerte das Konzernergebnis um 16,5 Prozent auf 68,1 Millionen Euro. Zur guten Entwicklung trugen alle drei Geschäftsbereiche bei: die reine Waggonvermietung sowie die Schienen- und Tankcontainer-Logistik. Die Auslastung der Flotte erreichte mit 92,2 Prozent den höchsten Stand seit Ende 2008. In diesen Zahlen ist die Übernahme von Nacco natürlich noch nicht enthalten.

VTG wird den Kauf im zweiten Halbjahr abschließen. Ohne den konsolidierungsbedingten Zuwachs stellte VTG für das laufende Jahr einen leicht steigenden Umsatz in Aussicht. Das Ebitda soll bis zu 370 Millionen Euro erreichen. Ab 2019 rechnet VTG dann mit einem zusätzlichen Umsatzbeitrag von 85 Millionen Euro und einer Erhöhung des Betriebsergebnisses um 70 Millionen Euro. Getrieben von guten Zahlen und der Übernahme erreichte der SDAX-Titel schon im November ein Allzeithoch bei rund 50 Euro. Im Januar und im April gestartete Anläufe, diese Marke erneut zu erreichen, scheiterten an der Unsicherheit darüber, ob die Kartellbehörden letztlich zustimmen. Die Sorge ist nun vom Tisch, der Weg für eine hohe Gewinndynamik frei.

Erste Beiträge des zugekauften Geschäfts werden sich bereits in den Zahlen des zweiten Halbjahres zeigen. 2019 kommt dann der vollständige Effekt zum Tragen. Die Aktie könnte dieser Entwicklung folgen. Wird das Allzeithoch übertroffen, kommt noch ein technisches Kauf­signal hinzu. Die Kursziele der Analysten reichen bis 55 Euro.

Spekulative Anleger setzen auf einen Knock-out-Call. Er hebelt Kurszuwächse mit Faktor fünf. Erreicht die VTG-Aktie das Kursziel der Analysten, legt der Call um mehr als 70 Prozent zu.

Knock-out-Call auf VTG

Emittent: HSBC
ISIN: DE 000 TR2 48G 1
Laufzeit: endlos
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis variabel: 38,9709 €
K.-o.-Call Kurs am 07.05.2018: 1,01 €
K.-o.-Schwelle variabel: 40,91 €
Hebel: 4,8
Abstand zur K.-o.-Schwelle: 16,2 %
Spread: 0,02 €
Stop-Loss Aktie: 44,70 €



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