Tipp des Tages: Knock-Out-Call auf LafargeHolcim

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Schneller als gedacht fand der Zementriese LafargeHolcim Ersatz für den scheidenden Konzernchef Eric Olsen. Der Deutsche Jan Jenisch wird Mitte Oktober den Posten übernehmen. Jenisch gilt nicht nur als durchsetzungsstark und frei von Altlasten, er kennt auch die Branche. In den fünf Jahren, in denen er den Baustoffhändler Sika geleitet hat, stieg der Kurs um mehr als das Dreifache. Zuletzt bewies Jenisch auch in der Übernahmeschlacht nach dem Einstieg der französischen Firma Saint-Gobain ein Stehvermögen, das ihm vor allem bei Investoren eine hohe Wertschätzung einbrachte.

Kein Wunder, dass Anleger seine Ernennung bereits mit einem Kursplus honorierten. Es gibt aber noch einiges aufzuholen. Die Aktie notiert zum Beispiel noch deutlich unter den Spitzenwerten von vor drei Jahren bei fast 79 Franken. Damals verteilten die Investoren zur Fusion der beiden Zementfirmen Holcim und Lafarge Vorschusslorbeeren.

Durch den Zusammenschluss Mitte 2015 entstand der neue Weltmarktführer für Beton, Zement, Kies und Baumaterial. Doch die erwarteten Synergien stellten sich im ersten Jahr nicht ein. Zuletzt gelang es dem Amerikaner Eric Olsen allerdings, den Kulturwandel zu beschleunigen. Zu seinem Verhängnis wurde ein Syrien-Geschäft von Lafarge vor der Fusion. Das lokale Management hatte Schutzgelder bezahlt. Dafür übernahm Olsen die Verantwortung.

Wie viel Potenzial das neue Management heben kann, zeigt exemplarisch das erste Quartal. In dem in der Regel schwächsten Abschnitt wurde unter dem Strich ein Gewinn von 226 Millionen Schweizer Franken erzielt. Im Vorjahr stand noch ein Verlust von 107 Millionen Franken zu Buche. Die eingeleiteten Maßnahmen sollen nun dafür sorgen, dass der Gewinn im laufenden Jahr um rund 20 Prozent zulegen wird. Das prognostizierte der scheidende Unternehmensboss.

Sicherlich wurde damit nur ein Bruchteil der Synergien gehoben. Für den neuen Macher Jenisch wird bestimmt die Effizienz der Werke im Vordergrund stehen. Gleichzeitig erwirtschaftet das Unternehmen einen steigenden freien Cashflow. Damit können Schulden gesenkt und die Dividende gesteigert werden. Am 1. Juni startete LafargeHolcim mit dem Kauf von eigenen Aktien im Wert von einer Milliarde Franken. Die eingesammelten Titel sollen danach vernichtet werden. Auch das hilft den Notierungen. Risikobereite Anleger positionieren sich mit einem K.-o.-Call.

Knock-out-Call auf LafargeHolcim

Emittent: Commerzbank
ISIN: DE000CD9KET4
Laufzeit: Endlos
Bezugsverhältnis: 1,0
K.-o.-Call-Kurs am 06.06.2017: 12,27 €
Basispreis variabel: 44,03 CHF
K.-o.-Schwelle variabel: 45,48 CHF
Hebel: 4,12
Abstand K.-o.-Schwelle: 21,65 %
Währungsrisiko: Ja
Stoppkurs Aktie: 49,80 CHF