Tipp des Tages: Call auf Linde

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Durch den Zusammenschluss der deutschen Linde mit dem US-Konzern Praxair entstand der größte Industriegasekonzern der Welt. Der Marktanteil der neuen Linde plc, die jetzt in Dublin ihren Sitz hat und deren Aktien in Frankfurt und New York notieren, wird auf rund 35 Prozent geschätzt. Die Kunden kommen aus den Bereichen Energie, Elektronikindustrie, Chemie, Stahl und dem Umweltschutz. Gase werden bei der Lebensmittelverarbeitung genauso benötigt wie etwa beim Schweißen oder in der Produktion von Glas. Daneben vertreibt Linde auch medizinische Gase sowie Anlagen für Luftzerlegung. Und das operative Geschäft läuft.

Im dritten Quartal steigerte Linde den Umsatz währungsbereinigt um vier Prozent auf sieben Milliarden Dollar. Sowohl Volumen als auch ­höhere Preise führten zu dem Plus. Der bereinigte Nettogewinn aus dem fortgeführten Geschäft stieg um nahezu ein Viertel auf gut eine Milliarde Dollar. Der Auftragsbestand ­betrug Ende des dritten Quartals 4,7 Milliarden Dollar.

Dreimal in Folge hob das Linde-­Management im vergangenen Jahr die Ergebnisprognose an. Bereinigt um negative Währungseffekte soll das Ergebnis um mehr als 20 Prozent steigen. Hier wirken vor allem die Synergien aus der Fusion. Analysten taxieren die Einspareffekte für die nächsten drei Jahre auf eine Milliarde Dollar.

Ein zusätzlicher Trigger ist das Aktienrückkaufprogramm. Die beiden Firmen hatten sich wegen der Kartellauflagen von etlichen Geschäftsteilen trennen müssen. Das spülte der neuen Linde viel Geld in die Kasse, das vor allem den Aktionären zugutekommen soll. Noch bis Februar 2021 läuft das vor einem Jahr gestartete Aktienrückkaufprogramm mit einem Umfang von sechs Milliarden Dollar. Einen Großteil der Anteilscheine will Linde einziehen. Damit steigt der rechnerische Gewinn je Aktie und in der Folge auch die Chance auf eine steigende Dividende. Gerade bei US-Investoren sind Aktienrückkäufe und steigende Ausschüttungen ein Kaufargument.

Gewinnsteigerungen und niedrigere Anzahl an Aktien ergeben ein explosives Gemisch, das den Kurs der Aktie laut Einschätzung der Analysten von der Deutschen Bank bis auf 250 Euro heben könnte.

Risikobereite Anleger setzen mit dem ausgewählten Optionsschein auf den Aufwärtstrend der Aktie. Klassische Calls im Geld sind günstig. Ab der Gewinnschwelle bei 196,25 Euro verteuert sich der Call um rund vier Prozent für jeden Euro, den der Kurs der Aktie steigt.

Klassischer Call auf Linde plc

Emittent: Commerzbank
ISIN: DE 000 CU4 7ZE 9
Laufzeit: 17.12.2020
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis: 165,00 €
Kurs Call am 20.01.20: 3,16 €
Omega: 4,7
Aufgeld: 2,7 %
Innerer Wert: 2,64 €
Basiswert aktuell: 191,30 €







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