Tipp des Tages: Call auf AXA

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Die zweitgrößte europäische Versicherung hatte sich mit dem Programm "Ambition 2020" eigentlich neu aufgestellt, die Aktie eroberte Anfang 2018 ein neues Mehrjahreshoch bei 27,60 Euro. Dann kaufte AXA den US-Versicherer XL Group. Dessen Schwerpunkt im Sachversicherungsbereich sollte den Lebensbereich zurückdrängen und die Abhängigkeit von den Kapitalmärkten reduzieren.

Doch nicht alles lief nach Plan. AXA XL wie die neue zugekaufte Einheit nun heißt, musste für außergewöhnlich viele Naturkatastrophen wie Waldbrände oder Stürme geradestehen. Anstatt eines Gewinnbeitrags steuerte die Tochter einen operativen Verlust bei.

Mittlerweile dürfte der Umbau beendet sein. Ein ermutigendes Signal, dass die Strategie am Ende doch aufgehen kann, lieferten die Zahlen zum ersten Quartal. Die Erlöse legten auf vergleichbarer Basis um 2,7 Prozent auf 35 Milliarden Euro zu. Alle fünf geografischen Zonen trugen zum Wachstum bei. In der Region Asien, die mit sechs Prozent zulegte, stach Hongkong mit 19 Prozent Erlöswachstum hervor. Asien gilt nach wie vor als zukunftsträchtiger Wachstumsmarkt. Der Versicherer kann hier einiges aufholen. Die Region hatte sich längere Zeit unterdurchschnittlich entwickelt. Dank eines neuen Asien-Chefs habe sich das nun innerhalb weniger Monate geändert. Auch beim Zukauf AXA XL stiegen die Erlöse um sieben Prozent auf 6,1 Milliarden Euro zu.

Seit Jahresanfang hat die Aktie rund 20 Prozent zugelegt. Doch auch auf diesem Niveau hinkt die Notiz der Branche gewaltig hinterher. Sie notiert unter ihrem Buchwert. Überdies dürfte AXA im laufenden Jahr eine Eigenkapitalrendite von zehn Prozent erwirtschaften. Die Mehrheit der Analysten sieht deshalb noch deutliches Kurspotenzial. Die Ziele reichen bis 29 Euro - auch das sicherlich keine zu optimistische Einschätzung. Während etwa Wettbewerber Allianz inzwischen auch den Höchstkurs vor der Finanzkrise deutlich übertroffen hat, fehlen der Aktie von Axa zum alten Hoch noch fast 50 Prozent.

Durch die niedrige Volatilität sind Optionsscheine recht günstig bewertet. Der ausgewählte Call hat ein kleines Aufgeld und hebelt Kurszuwächse mit mehr als dem Fünffachen. Das heißt: Ab der Schwelle für den Break-even des Basiswerts bei 23,05 Euro brächte jeder Euro Zuwachs der Aktie beim Optionsschein innerhalb der Laufzeit ein Plus von mehr als 30 Prozent. Würde das Kursziel der Analysten erreicht, verdreifacht sich der Call.

Call-Optionsschein auf AXA

Emittent: Commerzbank
ISIN: DE 000 CU0 S6X 7
Laufzeit 20.03.2020
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis: 20,00 €
Kurs Call am 05.06.2019: 0,31 €
Omega: 4,6
Aufgeld p.a.: 4,7 %
Innerer Wert: 0,23 €
Kurs Basiswert: 22,26€







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