Solactive-German-­M & A-Index: Verdopplung bei Übernahme

von Jörg Lang, Euro am Sonntag

Drei Kriterien gibt es bei der Auswahl der Aktien für den Solactive-German-­M & A-Index (siehe PDF-Datei unten). Für Anleger vielleicht am wichtigsten ist ein günstiger Kurs. Das heißt: Die Aktie sollte mit einem Abschlag gegenüber einem möglichen Übernahmepreis gehandelt werden. Kommt dann eine Übernahme, steigen die Notierungen.

Das Beispiel des Indexmitglieds Adva Optical Networking macht das deutlich. Die Netzwerkfirma wird an der Börse mit 380 Millionen Euro bewertet. Das Unternehmen wächst ordentlich. Das zeigt, dass die Produkte gefragt sind. Adva ist auch auf Basis des Betriebsergebnisses recht profitabel. Hohe Abschreibungen sorgen jedoch dafür, dass der Nettogewinn noch überschaubar ist. Deshalb kommt die Aktie im Moment nicht allzu gut weg bei Investoren.

Im Fall einer Übernahme wird anders gerechnet. Die US-Firma Brocade, die in Teilbereichen vergleichbar ist, wurde zu einem Wert von fünf Milliarden Euro übernommen. Dabei hat der Käufer das 12,5-Fache des Betriebs­ergebnisses gezahlt. Adva hin­gegen wird nur mit dem sechsfachen Betriebsergebnis bewertet. Heißt für das Indexkomitee: Im Fall einer Übernahme würde ein Käufer wohl bereit sein, deutlich mehr, vielleicht sogar das Doppelte, zu bezahlen.

Die Aktien des German M&A Index (pdf)

Nächste Woche: Zertifikat auf den Globax (ISIN: DE 000 DX9 GL0 1)