Konsum & Zertifikate: Kauft, Leute, kauft!

von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Süßer die Kassen nie klingeln. Immer wenn sich das Jahresende nähert, öffnen sich die Herzen und auch die Portemonnaies vieler Menschen. So sind die Bundesbürger stets zum Fest der Liebe in bester Kauflaune.

Laut einer Studie der Unternehmensberatung EY wollen sie 2016 im Schnitt 266 Euro für Geschenke ausgeben - das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Hochgerechnet summieren sich die geplanten Geschenkausgaben deutschlandweit in diesem Jahr auf rund 18 Milliarden Euro. Auch im Rest von Europa wird die verbesserte ökonomische Lage wohl zu mehr Einkäufen vor dem Fest führen.

Die Konsumfreude kann nicht nur den Einzelhandel, sondern auch die Anleger entzücken, die auf diese Branche setzen. Das gilt aber nicht nur für die besinnlichen Tage des Jahres.

Ob Mode- und Pflegeartikel, Essen oder Trinken: Konsumiert wird eigentlich immer. Anleger können durch eine Investition in den Index Stoxx Europe 600 Retail daran partizipieren. Das Barometer bildet die 29 größten Firmen des europäischen Einzelhandelssektors ab, die nach Kapitalisierung gewichtet sind. Index-Schwergewichte sind Inditex und Hennes & Mauritz, zwei der größten globalen Textilkonzerne. Ebenfalls hohe Anteile in der Benchmark haben die Supermarktketten Delhaize, Tesco und Carrefour aus Belgien, Großbritannien und Frankreich.

Lebensmittel oder Genuss

Anleger, die auf solche europäischen Einzelhandelswerte setzen wollen, können mit dem Endlos-Indexzertifikat (ISIN: DE 000 CB5 HCG 1) der Commerzbank eins zu eins an der Kursentwicklung teilnehmen.

Ebenfalls vom Weihnachtsgeschäft profitieren dürfte der Markt für Pflege- und Haushaltsprodukte sowie Genussmittel. Mit dem Branchenzertifikat (ISIN: DE 000 SG3 F7H 5) der Société Générale ohne Fälligkeit auf den Index Stoxx Europe 600 Personal & Household Goods können Anleger partizipieren. Der Branchenindex enthält insgesamt 36 nach Kapitalisierung gewichtete Werte. Unilever (NL/GB), Reckitt Benckiser (GB) und Louis Vuitton (FR) sind stark vertreten. Da das Zertifikat sich seit Frühjahr 2015 in einem Seitwärtstrendkanal zwischen 70 und 80 Euro bewegt und sich derzeit mit 71,50 Euro nahe an der unteren Begrenzung befindet, sind die Chancen gut, dass der vorweihnachtliche Konsum das Papier wieder hochhievt.

Beim Commerzbank-Zertifikat profitieren Anleger von Dividenden, beim Papier der Franzosen dagegen nicht, da sich dieses auf einen Preisindex bezieht. Ein weiterer Nachteil bei diesem Zertifikat ist der relativ hohe Spread von 1,0 Prozent. Beim Commerzbank-Produkt beträgt dieser nur 0,1 Prozent. Bei beiden Papieren gibt es keine jährlichen Gebühren.
Beide Papiere sind nicht devisengesichert. Somit gehen Anleger wegen der britischen Titel, die in den Indizes hohe Anteile haben, ein Pfund-Risiko ein.