Alarm im Netz: Cybersecurity-Zertifikat für Ihre Sicherheit!

von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Wie unsicher die Welt des Internets sein kann, merkt man häufig erst, wenn es zu spät ist. Jüngst fielen bei 900.000 Kunden der Deutschen Telekom die Internet­anschlüsse infolge eines weltweiten Hackerangriffs aus. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) haben Hacker eine seit Längerem bekannte Sicherheitslücke der Router ausgenutzt.

Cyberkriminelle haben es aber nicht nur auf private oder kommerzielle Daten abgesehen, sie greifen auch Staaten an. Die Bedrohung der nationalen Sicherheit kostet die Gesellschaft jährlich Milliarden, schätzt das US-Verteidigungsministerium. Dies ruft hoch spezialisierte Unternehmen auf den Plan, die sich um die Vermeidung, Erkennung und Beseitigung von Cyberangriffen kümmern.

Die Entwicklung der Aktien großer Unternehmen, die in dieser Branche tätig sind, bildet der Solactive-Cyber-Security-Index ab. Er enthält insgesamt zwölf Firmen. Anleger können mit dem Endlos-Branchenzertifikat (ISIN: DE 000 VS5 ZCS 6) von Vontobel an der Wertentwicklung des Index teilnehmen.

In das Auswahluniversum gelangen Gesellschaften mit einer Kapitalisierung von mindestens 750 Millionen US-Dollar. Zu den Schwergewichten gehören derzeit Sophos (UK), Trend Micro (Japan) und Symantec (USA). Das Barometer wird halbjährlich angepasst und zu gleichen Teilen gewichtet. Die Jahresgebühr beträgt 1,20 Prozent.

Ganze Sicherheitsbranche

Wer auf die Sicherheitsindustrie insgesamt setzen will, kann sich das Open-End-Zertifikat der Société Générale auf den SGI-Global-Security-Index genauer ansehen (DE 000 SG0 4GS 5). Es setzt auf die nach Marktkapitalisierung weltweit größten Unternehmen dieser Branche. Dies sind zum einen Firmen, die sich auf Videoüberwachung, bio­metrische Erkennungssysteme oder Gefängnismanagement spezialisiert haben. Zum anderen gehören zum Index Unternehmen, die in den Bereichen Internetsicherheit, Datenverschlüsselung und Kopierschutz tätig sind. Das Verhältnis zwischen physischer Sicherheits­technik und Cybersecurity liegt bei etwa 50 : 50.

Die Schwergewichte sind derzeit Tyco International (Irland), Secom (Japan), Assa Abloy (Deutschland) und Symantec (USA). Dadurch, dass die insgesamt 27 Indexmitglieder nicht gleich gewichtet werden, kommt es zum Klumpenrisiko. Während die Top 5 in etwa mit jeweils zehn Prozent gewichtet sind, liegt die Gewichtung bei den letzten fünf Unternehmen unter einem Prozent. Die jährliche Gebühr beträgt ein Prozent.

Bei beiden Zertifikaten profitieren Anleger von Dividenden der Indexmitglieder. Beide Papiere sind nicht währungsgesichert. In diesem Jahr hat sich das Zertifikat der Société Générale mit einem Plus von knapp sechs Prozent klar besser ent­wickelt als das Vontobel-Papier, das auf dem gleichen Niveau wie zu Jahresbeginn notiert.