Volatilität: Turbulenzen erwünscht
Anleger können mit Knock-out-Scheinen auf steigende Kursschwankungen der amerikanischen und europäischen Märkte setzen. Wie es geht.
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Die Analysten waren selten so unterschiedlicher Meinung, wohin sich die Börsen bewegen werden, wie zu Beginn dieses neuen Jahres. Zumindest in einem Punkt sind sie sich aber einig: Die Volatilität der vergangenen Monate wird so schnell nicht enden. Dafür sorgen Unsicherheiten wie der Handelsstreit zwischen den USA und China, der Brexit sowie die Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums.
Mit weiterhin großen Kursausschlägen dürfte also zu rechnen sein. Die an den Märkten erwarteten Schwankungen (implizite Volatilität) sind anhand von Volatilitätsindizes messbar. So zeigt der VDAX-New diese für den DAX an.
Während es auf den VDAX-New keine Produkte gibt, finden sich sowohl auf den Volatility Index (VIX) als auch auf den VStoxx Hebelpapiere. Der VIX ist ein Gradmesser für die erwarteten Schwankungen des US-Leitindex S & P 500. Der VStoxx dient als Volatilitätsbarometer für den europäischen Leitindex Euro Stoxx 50.
Anleger können mit einem endlos laufenden Call-Knock-out-Schein der Commerzbank (ISIN: DE 000 CJ4 MDK 6) mit einem Hebel von 2,6 auf steigende VIX-Kurse spekulieren. Der Index notiert derzeit bei 20 Prozentpunkten. Sollte beispielsweise das amerikanische Angstbarometer um fünf Prozent zulegen, steigt der Kurs des Call-Scheins um 13 Prozent.
Der Hebel wirkt aber in beide Richtungen: Geht es mit der Volatilität des US-Aktienmarkts bergab, sind hohe Verluste möglich. Berührt der VIX die Schwelle von 12,25 Punkten (Basispreis), ist der Kapitaleinsatz komplett verloren.
Wer hingegen eher daran glaubt, dass es bei Aktien aus der Eurozone in nächster Zeit zu größeren Kursschwankungen kommt, kann sich den endlos laufenden Knock-out-Call der Commerzbank auf den VStoxx (ISIN: DE 000 CJ4 QN6 0) genauer ansehen, der ebenfalls über einen Hebel von 2,7 verfügt. Der VStoxx steht gegenwärtig bei 18 Prozentpunkten. Berührt der Indexstand die Barriere von 11,38 Punkten (Basispreis), ist das eingesetzte Kapital perdu.
Zur Absicherung geeignet
Die Investments eignen sich aufgrund der hohen Volatilität der Basiswerte und der Hebelwirkung nicht für langfristig orientierte Anleger. Je länger die Haltedauer dieser Papiere, desto höher ist das Risiko, ausgeknockt zu werden. Überdies können Anleger mit Call-Scheinen auf Vola-Indizes ihre Aktienpositionen absichern. Das Prinzip: Stürzen die Kurse in Amerika und Europa ab, schießen VIX und VStoxx in die Höhe. Die Vola-Papiere sollten aber nur kurzfristig dafür genutzt werden.
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