Strategie: Aufwind zum Abschluss
Fondsmanager peppen Portfolios auf, indem sie die Top-Performer kaufen. Anleger können mit Hebelpapieren auf steigende Kurse setzen.
Werte in diesem Artikel
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Je näher das Jahresende heranrückt, desto besser sind die Portfolios vieler Fondsmanager bestückt. Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass die Vermögensverwalter einen richtig guten Job machen, sondern an einem Trick, den Börsianer gerne als Window Dressing (auf Deutsch: Schaufenster dekorieren) bezeichnen.
Denn im letzten Quartal verkaufen die Investment-Profis häufig die Verliereraktien und kaufen im Gegenzug die Topwerte des Jahres. So soll bei der Jahresendabrechnung der Eindruck entstehen, dass der Fondsmanager den richtigen Riecher hatte. Möglicher Nebeneffekt: Die Kurse der Top-Performer ziehen aufgrund der hohen Nachfrage noch einmal an.
Zu den DAX-Highlights gehören 2019 MTU Aero Engines (plus 53,5 Prozent) und RWE (plus 44 Prozent). Risikobereite Anleger können mit Hebelprodukten auf weiter steigende Kurse setzen.
Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines ist im September vom MDAX in den DAX aufgestiegen. Im Gegenzug verabschiedete sich DAX-Urgestein Thyssenkrupp in die zweite Börsenliga. Analysten gehen davon aus, dass das solide Wartungs- und Instandhaltungsgeschäft das Wachstum und die Margen des Triebwerksherstellers weiterhin antreiben, insbesondere am Standort in China. Für das Gesamtjahr erhöhte der Boeing- und Airbus-Zulieferer kürzlich die Erwartungen für die bereinigte operative Umsatzrendite von 15,5 auf 16 Prozent.
Knock-out auf DAX-Neuling
MTU notiert derzeit bei 242 Euro. Wer auf steigende Kurse setzen will, kann dies mit einem Call-Knock-out-Zertifikat (ISIN: DE 000 LS4 7CL 8) von Lang & Schwarz tun. Das Papier läuft bis Mitte Dezember 2019 und hat einen Hebel von 4,4. Die K.-o.-Schwelle ist bei 190 Euro. Sollte die Aktie diese Marke berühren, kommt es zum Totalverlust.
RWE profitiert in diesem Jahr vom Run auf alternative Energien, auf die sich das Unternehmen seit Kurzem fokussiert. So sind die Essener inzwischen zweitgrößter Offshore-Windkraftbetreiber. Zwar ist die Aktie bereits gut gelaufen, aber immer noch günstig bewertet. Experten begründen dies damit, dass Anleger den Umbau zum global führenden Erzeuger erneuerbarer Energien immer noch ignorieren.
RWE steht momentan bei 27,30 Euro. Mit einem Knock-out-Papier der Société Générale (ISIN: DE 000 SR3 7HN 1), das bis Mitte Dezember 2019 läuft, können Anleger mit Hebel 5,1 an Kurssteigerungen partizipieren. Die K.-o.-Schwelle liegt bei 22 Euro. Berührt der Kurs diese Linie, ist das eingesetzte Kapital verloren.
Für alle Knock-out-Produkte gilt: Der Hebel wirkt in beide Richtungen. Erfüllt sich die Markterwartung nicht, entstehen dem Anleger entsprechend hohe Verluste.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: 360b / Shutterstock.com, MTU Aero Engines
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