Spezial-Zertifikate: Höher, schneller, weiter
Mit Outperformance- und Sprintpapieren nehmen Anleger überdurchschnittlich an steigenden Kursen von Indizes und Aktien teil.
von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Die Aktienmärkte sind schon kräftig gestiegen, viele haben ein Mehrjahreshoch, wenn nicht sogar ein Allzeithoch erreicht. Dennoch dürfte die Hausse weitergehen, wegen des hohen Niveaus aber moderater als bisher. Für solch eine Marktphase eignen sich zwei Formen von Papieren: Outperformance- und Sprintzertifikate. Mit diesen sind Verluste nicht höher als bei einem Indexzertifikat oder einer Aktie, von Kursgewinnen des Basiswerts profitieren Anleger aber überdurchschnittlich.
Gängig ist bei Outperformance-Zertifikaten ein Hebel von 1,5. Dies entspricht einer Partizipationsrate von 150 Prozent. Notiert der Kurs des Basiswerts bei Fälligkeit des Zertifikats über dem am Ausgabetag fixierten Kurs (Basispreis), nehmen Anleger zu 150 Prozent daran teil. Unterhalb des Basispreises bilden die Papiere Verluste eins zu eins ab. Zur Finanzierung der Struktur nutzen Emittenten die Dividenden der unterlegten Aktien oder Indizes.
Wer darauf vertraut, dass es mit den großen börsennotierten Unternehmen aus dem Euroraum weiterhin aufwärtsgeht, für den könnten Outperformance-Zertifikate auf den Euro Stoxx 50 interessant sein.
Die Deutsche Bank bietet ein entsprechendes Papier mit einer Partizipationsrate von 150 Prozent an (ISIN: DE 000 DT1 X9Y 1), das bis Ende dieses Jahres läuft. Der Basispreis liegt bei 3.600 Punkten. Notiert der Euro Stoxx 50 Mitte Dezember über dieser Kursmarke, nehmen Investoren zu 150 Prozent an den Kursgewinnen teil.
Sprinter für leichte Anstiege
Alternativ können Anleger auch mit Sprintzertifikaten überproportional von Kursanstiegen profitieren. Sie funktionieren ähnlich wie die Outperformer. Beim Kursrückgang sind Verluste identisch mit dem Basiswert. Der Unterschied: Sprinter ermöglichen durch einen größeren Hebel höhere Renditen. Im Gegenzug können Anleger mit ihnen jedoch nur bis zu einer Kursobergrenze (Cap) Gewinne erzielen. Sprinter eignen sich daher für Anleger, die erwarten, dass der Basiswert nur in Maßen zulegt.
Wer zum Beispiel glaubt, dass sich der jüngste Aufwärtstrend der Daimler-Aktie fortsetzt, für den könnte sich das Sprintzertifikat (DE 000 TD8 CZZ 6) von HSBC eignen. Es bietet eine Partizipationsrate von 200 Prozent, läuft bis September 2019 und hat einen Basispreis von 67,57 Euro. Der Cap liegt bei 76,35 Euro. Derzeit steht die Daimler-Aktie bei rund 70 Euro. Anleger partizipieren also überproportional bis zu einem Kurs von 76,35 Euro.
Bei beiden Zertifikatearten wirkt der Hebel im Regelfall erst gegen Laufzeitende voll. Vorher ist die Hebelwirkung zwar vorhanden, aber geringer.
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Bildquellen: Ian MacNico/Getty Images, Rebecca Blackwell/AP