Short-Zertifikate: Urlaub von der Börse - Wie Sie Kursverlusten entgehen
Mit einer cleveren Absicherungsstrategie können Anleger ihr Depot krisenfest machen und entspannt in die Ferien gehen.
von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Trotz Corona fahren viele Deutsche bald in den Urlaub ins europäische Ausland. Anleger, die sich in den schönsten Wochen des Jahres nicht um die Aktienmärkte kümmern und verhindern wollen, dass sie unangenehme Überraschungen erleben, können ihr Depot absichern.
Das ist entweder mit Put-Optionsscheinen oder mit Turbo- Short-Zertifikaten möglich. Erstere sind dazu aktuell weniger geeignet, da sie wegen der im historischen Durchschnitt immer noch hohen Volatilität der Märkte teuer sind. Bei Turbo-Short-Papieren spielt die Schwankungsbreite dagegen für die Preisbildung fast keine Rolle.
Kursverluste vermeiden
Mit einer Absicherungsstrategie können Anleger die Kursverluste in ihrem Aktienportfolio vermeiden. Verliert etwa ein DAX-Depot 6.000 Euro an Wert, erzielen Investoren im Idealfall mindestens 6.000 Euro Gewinn.
Anleger, die zum Beispiel ein DAX-Portfolio im Wert von 20.000 Euro absichern wollen, müssen diese Summe durch den aktuellen Indexstand dividieren, um die Zahl der zu erwerbenden Zertifikate zu ermitteln. Dabei ist das Bezugsverhältnis der Short-Papiere zu berücksichtigen, das in der Regel 1 : 100 beträgt.
Nützliche Formel
Steht der DAX etwa bei 12.600 Zählern, lautet die Formel (20.000 : 12.600) x 100 = 159 Zertifikate. Hier würde sich zum Beispiel das DAX-Turbo-Bär-Zertifikat (ISIN: DE 000 KB3 XZH 2) von Citi mit Hebel zehn und Laufzeit bis 20. August 2020 eignen. Der Anleger kauft 159 Short-Papiere zum Kurs von 12,30 Euro (Stand 14.7.), was in Summe 1.956 Euro sind.
Sinkt der DAX, wird jeder Euro Verlust im Portfolio mit einem Euro Ertrag beim Short-Zertifikat ausgeglichen. Umgekehrt gibt es zwar Verluste bei den Zertifikaten, die aber durch Gewinne beim Aktienindex ausgeglichen werden. Die Absicherung hat jedoch einen Haken: Wird die K.-o.-Schwelle bei 13.850 DAX-Punkten tangiert, verfällt das Short-Zertifikat wertlos. Dann ist das Aktiendepot nicht mehr geschützt. Die Absicherungssumme von 1956 Euro ist dann zwar weg, diese wird aber durch den Gewinn mit dem DAX-Portfolio ausgeglichen.
Wer länger in den Urlaub fährt oder von einer späteren Aktienkorrektur ausgeht, kann auf ein länger laufendes Short-Papier zurückgreifen. Dazu eignet sich etwa das Turbo-Short-Zertifikat (ISIN: DE 000 VE5 GLP 9) von Vontobel auf den DAX mit Hebel 9,3 und Barriere bei 13.920 Punkten, das erst am 18. September dieses Jahres fällig wird.
Mit dieser Absicherungsstrategie können Investoren beruhigt ihre Ferien auf der Luftmatratze im Wasser genießen.
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