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Hebelzertifikate: Weck' den Bullen in Dir!

07.05.17 03:00 Uhr

Hebelzertifikate: Weck' den Bullen in Dir! | finanzen.net

Mit Outperformance- und ­Faktorpapieren können Anleger überdurchschnittlich von Kurszuwächsen profitieren. Wie es geht.

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von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Höher, schneller, weiter: Wer will nicht dabei sein, wenn die Aktienkurse explodieren? Der DAX-Rekord könnte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Stimmung in den deutschen Konzernen ist gut, Gewinnerwartungen werden übertroffen.

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Neue DAX-Höchststände wären in nächster Zeit keine Überraschung. Für Anleger, die vom Aufwärtspotenzial des Leitindex überzeugt sind, können sich Outperformance- und Faktorzertifikate eignen. Mit den Papieren profitieren sie überproportional von steigenden Kursen. Im Vergleich zu Direktinvestments in Aktien sind sie renditeträchtiger, aber eben auch riskanter. Mit kleinen Hebeln wie 1,5 oder zwei sind die beiden Zertifikatetypen allerdings weniger riskant als klassische Hebelprodukte wie Optionsscheine und Knock-outs.

Den Hebel bei Outperfor­mance-Zertifikaten nennt man auch Partizipationsrate. Ein Hebel von 1,5 entspricht einer Partizipationsrate von 150 Prozent. Notiert der Kurs des Basiswerts bei Fälligkeit des Papiers über dem am Ausgabetag fixierten Kurs (Basispreis), nehmen Anleger gemäß der Partizipationsrate daran teil. Unterhalb des Basispreises bilden die Zertifikate Kursverluste eins zu eins ab. Geschenkt bekommt man aber auch bei diesen Papieren nichts. Wie bei allen Teilschutzzertifikaten verzichten Anleger auf etwaige Dividenden der unterlegten Aktien. Denn diese verwenden die Emittenten zur Finanzierung der Zertifikatestruktur.
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Basispreis beachten

Anleger sollten beim Kauf der Papiere darauf achten, dass der aktuelle Kurs des Basiswerts in etwa auf dem Niveau des Basispreises liegt. Denn notiert der aktuelle Kurs über dem Basispreis, wirkt der Hebel auch nach unten. Interessant könnte zum Beispiel derzeit das Outperformance-Zertifikat der Deutschen Bank auf den DAX (ISIN: DE 000 DM2 T13 1) sein, das bis März 2018 läuft. Der Basispreis (englisch: Strike) liegt bei 12.500 Punkten und die Partizipationsrate bei 150 Prozent. Oberhalb der 12.500er-Marke partizipieren Anleger am Laufzeitende zu 150 Prozent an den DAX-Kurs­gewinnen. Unterhalb des Basispreises bildet das Zertifikat den Index eins zu eins ab.

Die Laufzeit von Faktorzertifikaten ist im Gegensatz zu den Outperformance-Papieren unbegrenzt. Faktorpapiere verfügen über keinen Basispreis. Sie haben einen konstanten Hebel, der sich immer auf die Tagesperformance des Basiswerts bezieht. Wie groß der Hebel ist, verrät der Faktor. Steigt zum Beispiel der DAX, auf den sich ein Faktorzertifkat mit Faktor zwei bezieht, an einem Tag um zwei Prozent, erhöht sich der Kurs des Zertifikats um vier Prozent.

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Der Hebel wirkt allerdings in beide Richtungen. Fällt der Index um zwei Prozent, verliert das Zertifikat vier Prozent an Wert. Einen Hebel von zwei hat zum Beispiel das DAX-Faktorzertifikat von HSBC Trinkaus (ISIN: DE 000 TD9 9L2 9).

Bildquellen: Ralph Orlowski/Getty Images, domnitsky / Shutterstock.com

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