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Erstaunlich gute Renditen: Schau auf diese Nischen!

01.03.17 15:00 Uhr

Erstaunlich gute Renditen: Schau auf diese Nischen! | finanzen.net

Themen-Zertifikate: Mit inhaltlich eng eingegrenzten Papieren können ­Anleger erstaunlich gute Rendite erzielen. Welche en vogue sind.

von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Neue Höchststände erreichen viele Indizes weltweit. Alle schauen gebannt auf die bekannten Barometer - und übersehen oft Chancen in Nischenmärkten, die nicht im Blickpunkt stehen. Dort ist oft mehr Rendite zu erzielen als mit gängigen Indizes. Ein Beispiel dafür ist der Metropolregion-Rhein-Neckar-Index, der sich gut entwickelt hat. Diese Region befindet sich rund um das Dreiländereck Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Der mit 2,3 Millionen Einwohnern siebtgrößte Wirtschaftsraum Deutschlands zählt zu Europas Metropolregionen.



Fast 150.000 Unternehmen haben ihren Sitz in dieser Gegend. Dazu zählen einige der 100 größten börsennotierten Firmen Deutschlands. Wenig verwunderlich, dass das Bruttoinlandsprodukt um die 90 Milliarden Euro beträgt.

Um Anlegern die wichtigsten Firmen der Region zugänglich zu machen, hat der Indexanbieter Solactive diese in dem Metropolregion-Rhein-Neckar-Index zusammengefasst. Der enthält aktuell die nach der Kapitalisierung größten zwölf Firmen mit Hauptsitz in der Gegend. Das sind BASF, SAP, Heidelberg­Cement, Bilfinger, Fuchs Petrolub, Heidelberger Druck, Hornbach Baumarkt und Hornbach Holding, Crop Energies, MLP, SNP Schneider und Südzucker.


Anleger können sich mit einem Indexzertifikat der Commerzbank engagieren. Halbjährlich wird die Zusammensetzung überprüft. Die Dividenden ­werden reinvestiert. Seit dem Indexstart Ende 2007 hat dieser sich verdoppelt. Seit Anfang 2016 ist er um gut 50 Prozent geklettert. Die Perspektiven sind weiterhin gut, da es sich um Qualitätsunternehmen mit guten Wachstumsaussichten handelt. Jedoch sind BASF, SAP und HeidelbergCement derzeit mit 50 Prozent gewichtet, was für ein Klumpenrisiko sorgt. Auch die jährliche Gebühr von 1,5 Prozent ist hoch.

Roboter und Drohnen

Noch zukunftsträchtiger sind Firmen, die sich mit Robotern und Drohnen beschäftigen. Das McKinsey Global Institute sagt voraus, dass die Roboter- und Drohnenindustrie den Alltag bald noch mehr beeinflussen wird. Ihr Einsatz könnte ab 2025 Werte in Höhe von 1,7 bis 4,5 Billionen US-Dollar schaffen.

Das alles ist noch Zukunftsmusik. Daher sollten Anleger, die sich in diesem Sektor engagieren, risikobereit sein. Die UBS offeriert das Robotics-and-Drones-­Zertifikat, mit dem sich Anleger bei elf Firmen, die in den Geschäftsbereichen tätig sind, engagieren können. Diese müssen gewisse Liquiditätskriterien erfüllen. Die bekanntesten Unternehmen sind der japanische Roboterproduzent Fanuc und der Drohnenspezialist Aerovironment. Seit Start Anfang 2014 ist das Papier um 90 Prozent gestiegen und bleibt chancenreich. Halbjährlich wird die Zusammensetzung geprüft, was 0,75 Prozent per annum kostet. Dividenden werden reinvestiert. Die Titel stammen vorrangig aus den USA und Japan. Eine Devisensicherung fehlt. Aktuell ist der Bereich Robotik übergewichtet.

Österreichische Immobilien

Nicht nur mit Zukunftstechnologien, sondern auch mit Immobilien konnten Investoren in den vergangenen Jahren gut verdienen. Inzwischen haben diese aber in Deutschland und anderen Staaten ein ambitioniertes Niveau erreicht. Davon ist Österreich noch weit entfernt. Dort haben die Preise für Häuser und Wohnungen zwar auch stark angezogen, sind aber noch erschwinglich. In der teuersten Stadt Wien kostet ein Einfamilienhaus laut dem Maklernetzwerk Remax durchschnittlich 450.000 Euro, dafür gibt es in München gerade mal eine kleine Dreizimmerwohnung.


Auch 2017 rechnet der Verband mit spürbar stärkerer Wohnimmobiliennachfrage in Österreich und mit im Schnitt vier Prozent höheren Preisen. Die Musik spielt aber im Büromarkt. Die sich erholende Wirtschaft der Alpen­republik lässt den Bedarf an diesen Flächen explodieren. In Wien erhöhte sich die Vermietungsleistung 2016 verglichen zu 2015 um 40 Prozent. "Wir sehen die stärkste Entwicklung seit Jahren", so Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien.

Über den Kauf österreichischer Immobilienaktien können Aktionäre daran verdienen. Dafür eignet sich das BNP-Paribas-Zertifikat auf den Immobilien-ATX-Index mit den wichtig­sten in Wien gelisteten Immobilienfirmen. Buwog, CA Immobilien, Immofinanz und Conwert Immobilien dominieren mit 88 Prozent Anteil den Index. Halbjährlich wird die Zusammensetzung geprüft. Auf die Dividenden von 2,9 Prozent müssen Anleger verzichten, dafür wird keine Jahresgebühr verlangt.

Der Index ist binnen zwölf Monaten um 17 Prozent geklettert, in fünf Jahren um 80 Prozent. Langfristig hat er den Leitindex ATX klar geschlagen, hinkt aber auf Jahressicht stark hinterher. Das eröffnet die Chance, dass der Häuser­index bei einer Sektorrotation 2017 zu den Gewinnern zählt. Zudem dürfte er an den rosigen Perspektiven des Immobilienmarkts partizipieren.

Seltene Erden

Vom Rohstoffboom profitieren dagegen Gesellschaften, die Seltene Erden fördern. Das sind 17 spezielle Metalle, die für die Herstellung moderner Güter wie Smartphones oder Windturbinen benötigt werden. 2010 und 2011 explodierten die Preise. Das lag daran, dass rund 90 Prozent der Weltproduktion aus China stammen. Die Chinesen verknappten damals bewusst das Angebot.

Sie schossen sich damit aber selbst ins Knie. Zeigte es sich doch, dass die Metalle gar nicht so selten sind, wie der Name vermuten lässt. In Australien wurden große Vorkommen gefunden, zudem gelang es der Industrie, die speziellen Metalle bei vielen Produkten durch andere Materialien zu ersetzen. Das führte dazu , dass die globale Nachfrage seit 2010 um fast ein Drittel geschrumpft ist und die Preise abgestürzt sind. Dasselbe passierte auch mit den Kursen von Zertifikaten, die auf Seltene Erden setzten. Im Zuge der jüngsten Rohstoffrally hat sich das Blatt aber gewendet. Die Preise der speziellen Metalle klettern wieder und mit ihnen die Kurse der Fördergesellschaften.

Das eröffnet risikobereiten Anlegern die Chance, kurzfristig hohe Gewinne zu erzielen - etwa mit dem Seltene-Erden-Zertifikat des Schweizer Emittenten Leonteq. Das Papier umfasst fünf Gesellschaften, deren Hauptgeschäftstätigkeit der Abbau dieser Metalle ist, und hat seit Jahresbeginn um 50 Prozent angezogen. Von 2011 bis 2016 war es um 95 Prozent abgestürzt. Trader können das Momentum nutzen, sollten das Zertifikat aber täglich beobachten und aussteigen, falls es nicht läuft.

Überhaupt sollten Anleger Nischenzertifikate eher als Portfolioergänzung für einige Monate oder für maximal ein paar Jahre betrachten. "Wenn ein Thema en vogue ist, können damit höhere Gewinne erzielbar sein als mit Zertifikaten etwa auf Standardindizes. Aber Vorsicht, das gilt nicht immer. Manche Themen, die gerade in Mode sind, floppen auch an der Börse", so Anouch Wilhelms, Zertifikateprofi der Commerzbank. Auch bei Themenzertifikaten sollten Anleger also streuen.

Konditionen der vier Themenzertifikate (pdf)

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Bildquellen: Ociacia / Shutterstock.com, Valeri Potapova / Shutterstock.com

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