Euro am Sonntag-Tipp

QIX-Qualitätsaktien: Anlegen wie das Orakel Warren Buffett

27.05.16 12:53 Uhr

QIX-Qualitätsaktien: Anlegen wie das Orakel Warren Buffett | finanzen.net

Warren Buffett ist der erfolgreichste Investor der Welt. Seine Stärke ist, dass er Qualitätsaktien zu günstigen Preisen kauft. Das können Anleger jetzt auch!

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Das versucht auch ein neu konzipierter Index auf deutsche Aktien, der aus den 100 heimischen Werten mit höchster Marktkapitalisierung nach Streubesitz die nach Qualitäts- und Value-Kriterien besten 25 Titel herausfiltert.



Es verwundert daher nicht, dass sich das Barometer QIX nennt, die Abkürzung für Quality-Investing-Index. Entwickelt wurde der Index von TraderFox, einer Gesellschaft, die Finanz­informationssysteme entwickelt und an der das Internetportal www.finanzen.net beteiligt ist.

Aus den 100 Aktien wird anhand von 15 Finanzkennzahlen eine Rangliste erstellt. Zu den Kriterien zählen etwa Eigen­kapitalrendite und -quote, Nettogewinnmarge, Umsatzwachstum, Dividendenwachstum, ­Dividendenrendite, KGV, Kurs-­Umsatz-Verhältnis oder Volatilität. Neben den reinen Kennziffern spielt auch eine Rolle, wie stabil diese Kriterien in den letzten drei bis fünf Jahren waren, um Ausreißer nicht überzubewerten. Die 25 Titel, die in der Rang­liste oben stehen, kommen in den QIX.

Der Mensch greift nicht ein

Die Aktienauswahl erfolgt rein regelbasiert. Halbjährlich findet eine Überprüfung und Gleichgewichtung der Zusammensetzung statt. Vorteil: Anders als beim DAX ist der Einfluss der Indexschwergewichte kleiner, weshalb der QIX weniger volatil ist. Nachteil: Die Hausse einiger Schwergewichte wirkt sich renditemäßig weniger aus.


"Der QIX zielt aber sowieso auf Langfristanleger ab - nach dem Motto ‚Kaufen und liegen lassen‘", sagt TraderFox-Geschäftsführer Simon Betschinger. Daher sind meist erfolgreiche Firmen mit stabiler Gewinnent- wicklung vertreten, aber kaum volatile Titel wie Zykliker, Banken und Versorger. "Das führt dazu, dass der QIX in der Regel in Abwärtsphasen weniger fällt als der DAX", so Betschinger. Seit Auflage Mitte Februar hinkt der QIX dem DAX leicht hinterher. Grund ist, dass Zykliker und Banken in diesem Zeitraum gut liefen. Auffällig war, dass der QIX an schwachen Handelstagen fast immer den Vergleichsindex übertraf.

In den USA hat TraderFox im August einen ähnlichen Index auf US-Aktien konzipiert. Der High-Quality-Alpha-Selection-­Index hat seither den S & P 500 um 8,3 Prozentpunkte geschlagen. Die Mehrrendite wurde vor allem in der Baisse am ­Jahresanfang erzielt. Mit dem Deutsche-Bank-Zertifikat (ISIN: DE000SLA1A02) setzen Anleger auf US-Qualitätsaktien.


Fazit: Der QIX ist noch zu jung, um ein abschließendes Urteil fällen zu können. In kurz- und mittelfristigen Aufwärtsphasen dürfte der DAX ihm aber überlegen sein. Langfristanleger, die geringere Schwankungen als beim DAX bevorzugen, können jedoch den QIX wählen. Der ist nur über ein Endlos-­Indexzertifikat der UBS (ISIN: DE000UBS1QX7) zu erwerben. Die Dividenden werden reinvestiert, UBS verlangt aber stolze 1,50 Prozent Gebühr p. a. Das heißt, der QIX muss den DAX um 1,5 Prozent p. a. schlagen, damit sich die Anlage lohnt.

Bildquellen: Traderfox, Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images