Tipp des Tages: Mini Future Long auf Signify

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Masken, Abstand halten und Hände waschen sind bewährte Mittel, um sich gegen das Covid-19-Virus zu schützen. Die Deutsche Bahn testet am Frankfurter Bahnhof die Desinfektion mit UV-C-Licht an den Handläufen von Rolltreppen. Die Technologie ist nicht neu, dass sie auch das Virus unschädlich macht, schon.

Führend bei UV-C-Produkten ist Signify. Zusammen mit der Universität Boston haben die Niederländer die richtige Lichtdosis gefunden, bei der binnen Sekunden nahezu 100 Prozent der gefährlichen Coronaviren unwirksam werden. Nach diesen Testergebnissen will Signify seine Kapazitäten in den kommenden Monaten um ein Vielfaches erhöhen.

Entwickelt und produziert werden vor allem mobile, aber auch stationäre Beleuchtungskörper, die speziell zur Desinfektion von Luft und Oberflächen eingesetzt werden können. Der Markt ist riesig. Virusfreie Luft in Sporthallen, Büros, Geschäften, Schulen und Hotelzimmern bis hin zu Fabriken und Verkehrsmitteln würde das Ansteckungsrisiko stark reduzieren.

Die frühere Lichtsparte des niederländischen Mischkonzerns Philips, die sich 2018 in Signify umbenannt hat, ist Marktführer bei LED-Lampen, einem Geschäft, das stark unter Preisdruck steht. Hinzu kommt die schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie. Im März hatte Signify seinen Ausblick für das laufende Jahr zurückgenommen und die Dividende gestrichen. Der Aktienkurs brach zusammen mit dem Markt ein. Seitdem hat sich der Kurs zwar erholt, notiert aber noch immer deutlich unter dem Jahreshoch von knapp 34 Euro, das im Februar erreicht worden war.

Die Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von acht günstig. Dazu kommt, dass Signify mit seinem strengen Kostensparprogramm die sinkenden Erlöse aus der LED-Sparte zuletzt mehr als kompensieren konnte und die Rentabilität verbessert hat. Der große Wurf könnte nun das Geschäft mit Produkten zur Desinfektion von Oberflächen und Räumen werden.

Die Analysten von Berenberg stufen die Aktie mit einem Kursziel von 32 Euro mit "Kaufen" ein. Mit dem Knock-out-Call hebeln Anleger das Kurspotenzial. Der Abstand zur Knock-out-Schwelle beträgt mehr als 30 Prozent, ein ordentlicher Puffer. Wird diese allerdings berührt, erhalten Anleger nur einen kleinen Restwert zurück. Diesem Risiko steht die Chance auf einen überproportionalen Gewinn gegenüber. Erreicht die Aktie das alte Jahreshoch, würde sich der Call verdoppeln.

Mini Future Long auf Signify

Emittent: Morgan Stanley
ISIN: DE 000 MC9 5P9 2
Laufzeit: endlos K.-o.-Call
Kurs am 20.07.2020: 0,90 €
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis variabel: 15,66 €
K.-o.-Schwelle variabel: 16,56 €
Abstand zur K.-o.-Schwelle: 32,4 %
Hebel: 2,8
Aufgeld: -0,6 %
Spread: 1,1 %