Tipp des Tages: Klassischer Call auf L’Oréal

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Der Kosmetikkonzern L’Oréal ­hat eine klare Mission: Schönheit für alle. Die Produkt­palette der Franzosen beginnt bei Haarpflege- und Färbemitteln für Friseurläden rund um den Globus, reicht über Haut- und Gesichtspflege bis hin zu dekorativer Kosmetik. Und die Konsumenten sind bereit, dafür jedes Jahr mehr Geld in den Konzernkassen zu lassen.

L’Oréal erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 26 Milliarden Euro. Dass sich die Marken unterm Strich mehr als auszahlen, zeigt der überproportionale Sprung beim Nettogewinn um mehr als 15 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro. Die operative Marge kletterte auf rekordverdächtige 18 Prozent. Mit einem Umsatzplus von zehn Prozent sind die Luxusmarken wie Lancôme oder Yves Saint Laurent, die etwa ein Drittel zum Gesamtumsatz beisteuern, die Wachstumstreiber.

Die Marken Armani und Kiehl’s haben 2017 die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überschritten. Vor allem in Asien findet die hochpreisige Kosmetik immer mehr Käuferinnen, besonders aus der wachsenden Mittelschicht in China. Hinzu kommt, dass der Konzern seinen Onlinevertrieb stark ausgebaut hat und in Asien auf eine online-affine Käuferschicht trifft. Der Vorteil: Der Vertrieb über das Internet ist lukrativer als der stationäre Handel.

L’Oréal verwöhnt auch seine Anteilseigner mit einer um acht Prozent angehobenen Dividende. In den Genuss kommt auch der Konsumgüterriese Nestlé, der rund 23 Prozent an L’Oréal hält. Doch Nestlé steht unter Druck. Ende März läuft das Abkommen mit der Gründerfamilie Bettencourt ab. Den Schweizern steht es dann frei, das Aktienpaket loszuschlagen.

Ein möglicher Käufer ist L’Oréal selbst. Der hat die notwendigen Milliarden und bereits ­Interesse bekundet. Sollte es so weit kommen, könnte L’Oréal die Aktien einziehen. Der Vorteil: Der Gewinn pro Aktie würde allein durch diesen Effekt um ein Drittel ansteigen. Marktwachstum und die Chancen aus dem Ak­tienrückkauf - für die Analysten von Goldman Sachs ist die Aktie ein Kauf, das Kursziel beträgt 207 Euro.

Seit dem Allzeithoch im November bei 198 Euro fiel der Kurs bis Anfang Februar. Die Unterstützung bei 172 Euro stoppte den Abwärtstrend und bildet nun den Wendepunkt. Ein guter Zeitpunkt, um gehebelt einzusteigen. Der Call mit einer Laufzeit bis März 2019 hebelt Kurszuwächse mit Faktor 6,3. Erreicht die Notiz bis Jahresende das Kursziel der Analysten, bringt der Call über 150 Prozent.

Call auf L’Oréal

Emittent: Société Générale
ISIN: DE 000 SC2 FP9 8
Laufzeit: 13.03.2019
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis: 165,00 €
Kurs Call am 26.02.2018: 2,07 €
Omega: 5,9
Aufgeld: 2,5 %
Spread absolut: 0,01 €
Stoppkurs Basiswert: 161,00 €