Tipp des Tages: Call-Optionsschein auf Roche

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Der Pharmariese Roche bekam die Folgen von Covid-19 zu spüren. Weil Krankenhausaufnahmen und Arztbesuche zurückgingen, sanken die Einnahmen im ersten Halbjahr um vier Prozent auf 29,3 Milliarden Franken. Nichtsdestotrotz gelang es, die Marge hoch zu halten. Gleichwohl hat die Aktie reagiert. Nach Erreichen des historischen Bestwerts im Mai steht der Kurs jetzt wieder auf demselben Niveau wie zu Jahresanfang. Dort liegt eine starke Unterstützung. Sie könnte der Startpunkt für einen neuen Aufwärtstrend sein.

Kommt es nicht zu einem neuerlichen Lockdown, werden die Schweizer die profitable Seite von Covid-19 kennenlernen. Bereits im ersten Halbjahr legte die Diagnostiksparte zu. Der Antikörpertest von Roche gilt als zuverlässig und ermöglicht Massentests, die die Politik fordert. Das Testgeschäft dürfte aufgrund der im Herbst aller Voraussicht nach wieder steigenden Infiziertenzahlen zum Selbstläufer werden.

Die Sorgen der Investoren konzentrierten sich in der letzten Zeit darauf, dass bei umsatzstarken Medikamenten der Patentschutz ausgelaufen ist. Roche hat allerdings auch neue Wachstumstreiber am Start, die die Einbußen mehr als ausgleichen sollten. Zunehmend entwickelt sich dabei die japanische Tochter Chugai zu einem Joker. Das Unternehmen, an dem Roche mit 60 Prozent beteiligt ist, liefert wichtige Präparate. Actemra, schon seit 2005 auf dem Markt, erlebt einen zweiten Frühling. Im ersten Quartal legte der Absatz um 30 Prozent zu. Zuletzt wurde Hemlibra, ein Medikament für die Bluterkrankheit, auf den Markt gebracht, das Milliarden erlösen könnte.

Kein Wunder, dass die Chungai- Aktie haussiert. Auf Sicht von einem Jahr hat sich der Kurs um rund 75 Prozent verteuert. Seitdem Roche eingestiegen ist, hat sich der Wert der Anteile fast verzehnfacht. Eine riesige Wertreserve, die im Kurs der Schweizer nicht enthalten ist.

Mitte September gibt Roche auf einem Investorentag einen Überblick über seine Pipeline. Die letztjährige Veranstaltung sorgte für einen Schub der Aktie. Analysten sehen auf jeden Fall noch Potenzial. Die Kursziele reichen bis 400 Franken. Klassische Optionsscheine sind attraktiv bewertet.

Das ausgewählte Produkt hebelt bei geringem Aufgeld mit dem Fünffachen: Würde die Aktie das 52-Wochen-Hoch wieder erreichen, brächte der Call mehr als 60 Prozent. Würde gar das Kursziel der Analysten tangiert, würde der Call fast 160 Prozent bringen.

Call-Optionsschein auf Roche

Emittent: Goldman Sachs
ISIN: DE 000 GA3 NN3 1
Laufzeit: 17.06.2021
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis: 275,00 CHF
Kurs des Calls am 10.08.2020: 3,87 €
Omega: 4,8
Aufgeld: 2,1 %
Währungsrisiko: Ja
Kurs Basiswert: 311,50 CHF