Euro am Sonntag

Technologieaktien: Verlust = Gewinn

28.02.16 14:00 Uhr

Technologieaktien: Verlust = Gewinn | finanzen.net

Vom Abwärtstrend erfolgloser US-Techfirmen können Anleger mithilfe von Short-Hebelzertifikaten profitieren.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

"The big short" macht ­gerade im Kino Furore. Der Film handelt von Investmentprofis, die die Immobilienblase in den USA vor der Finanzkrise erkannten und auf fallende Kurse von Immobi­lienaktien und Banken setzten. Sie strichen Riesengewinne ein.



Während damals der Häusermarkt gehypt war, ist nun der US-Techsektor hoch bewertet, und bei einigen Firmen, deren Geschäftsmodell nicht nachhaltig ist, droht ein herber Absturz.Spekulativen Anlegern bietet das die Chance, mit Short-Hebelzertifikaten gut zu verdienen.

Ein Kandidat dafür ist Yahoo. Obwohl die Internetfirma 2012 Vorstandschefin Marissa Mayer für viel Geld von Google abwarb, kam Yahoo nicht voran. Im Gegenteil: Mayer steht wegen Fehl­entscheidungen in der Kritik.


Die Website gehört zwar in den USA zu den am häufigsten besuchten Angeboten, Umsatz und Besucherzahlen wachsen aber nicht mehr. Beim Amts­antritt von Mayer entfielen auf ­Yahoo noch 3,2 Prozent aller ­digitalen Werbeausgaben, nun sind es noch zwei Prozent. Das einzig wertvolle Asset, das Yahoo noch hat, ist der 15-Prozent-Anteil an dem Internet­riesen Alibaba aus China. Das macht Yahoo abhängig von der dortigen Wackelbörse. Nun soll Mayer mit einem Sparkurs Yahoos Restgeschäft aufhübschen, um Käufer zu finden.

Bewertung ist ambitioniert

Anleger zweifeln an der Strategie der mit einem 2016er-KGV von 57 hoch bewerteten Firma. Der Kurs fiel seit Dezember um 16 Prozent. Der Trend dürfte anhalten, da Wachstum und Strat­egie nicht überzeugen. Mit dem Short-Zertifikat der UBS (ISIN: DE 000 UT5 WH8 6) auf Yahoo partizipieren Investoren mit Hebel 2,0 an Kursrückgängen. Die Knock-out-Barriere ist mit 41,61 Dollar um 41 Prozent vom Kurs bei 39,40 Dollar entfernt.

Im Abwärtstrend befindet sich auch die HP-Inc.-Aktie. Im November spaltete sich Hew­lett-Packard in HP Inc. und HP Enterprise (HPE) auf. Der Konzern war zuvor durch Konkurrenz aus Asien sowie Cloud-Dienste unter Druck gekommen. HPE kümmert sich um Software, Firmen-IT und Services für Geschäftskunden, HP Inc. um Drucker und PCs bevorzugt für Privatleute. Welche der Firmen sie für attraktiver hält, zeigt Meg Whitman, Ex-CEO des Gesamtkonzerns: Sie schwingt nun bei HPE das Zepter.


Und der seit der Abspaltung schwächere Kursverlauf von HP Inc. zeigt, wem Anleger mehr misstrauen. Das Geschäft mit Druckern und PCs geht seit Jahren zurück. Es ist schwer, den Trend umzukehren. Anlegern bietet das die Chance, vom Kursverfall von HP Inc. mit dem Citi-Short-Papier (DE 000 CW6 FUP 1) mit ­Hebel 2,10 zu profitieren. Die Knock-out-Schwelle ist bei 14,70 Dollar 40 Prozent entfernt vom Aktienkurs bei 10,52 Dollar.

Da die Hebel klein sind, überstehen Anleger kurze Aufwärtsphasen beider Aktien, obwohl Hebel auch vice versa wirken. So sind hohe Verluste möglich. Mittelfristig tendieren die Kurse beider Titel aber nach unten.

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Bildquellen: Ismagilov / Shutterstock.com, YASUYOSHI CHIBA/AFP/Getty Images

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