Zeithorizonte in der Geldanlage
Ein neues Jahr, sogar eine neue Dekade ist angebrochen - und die Herausforderungen für Privatanleger werden immer vielfältiger, das Umfeld immer komplexer. Wie also positionieren sich Privatanleger?
Grundsätzlich hängt die Haltedauer beim Erwerb von Finanzprodukten immer von der jeweiligen Zielsetzung, den Möglichkeiten und Präferenzen des Anlegers ab. Wer das Geld nicht unmittelbar benötigt, für den ist dies vergleichsweise weniger relevant. Wer aber mit seiner Anlage eine gewisse Renditeerwartung verknüpft; etwa mit Blick auf die Altersvorsorge und keinesfalls reale Verluste erleiden will, braucht vor allem ein gutes Fingerspitzengefühl und Zeit.
Bei der Frage nach der Haltedauer von Zertifikaten zeigt sich ein ausgesprochen heterogenes Bild, das einmal mehr deutlich macht: Den einen Typus Anleger gibt es nicht; jeder Anleger verfügt über ein individuelles Chance-Risiko-Profil.
Mehr als 35 Prozent der Käufer von Strukturierten Wertpapieren in Deutschland geben aktuell an, einen durchaus mehrjährigen Anlagehorizont zu verfolgen. Weitere 28 Prozent der Befragten halten die strukturierten Wertpapiere über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu einem Jahr im Depot.
Etwas mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmer gehört dagegen eher zu den kurzfristig orientierten Anlegern und führte an einen Anlagehorizont von ein paar Tagen bis zu wenigen Wochen zu verfolgen. Lediglich knapp 10 Prozent tätigen ihre jeweiligen Kauf- und Verkaufstransaktionen innerhalb eines Handelstags und zählen somit eher zu der Gruppe der Daytrader.
Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV) zum Beginn des neuen Jahres. An der Online-Befragung, die gemeinsam mit mehreren großen Finanzportalen durchgeführt wurde, beteiligten sich immerhin mehr als 2.000 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren.
Es gibt kaum andere Finanzinstrumente, die derart vielfältige Investitionsmöglichkeiten für jeden Anlagebedarf bieten wie Strukturierte Wertpapiere. Die eher klassischen Beratungskunden entscheiden sich tendenziell für einen mittleren bis längeren Anlagehorizont mit Kapitalschutzprodukten oder auch Teilschutz-Zertifikaten. Risikoaffinere Anleger greifen hingegen auch zu Wertpapieren mit sehr kurzfristigem Anlagehorizont.
Wesentliche Gründe für die große Zahl strukturierter Wertpapiere sind ihre Produkteigenschaften und ihre jeweiligen Ausstattungsmerkmale. Hierzu zählen insbesondere der Basiswert, die Marktrichtung und die Laufzeit. Der Anleger kann aus einer Fülle von Basiswerten wie deutschen und internationalen Aktien, Standard- und Spezial-Indizes, Rohstoffen und/oder Währungen auswählen.
Damit lässt sich problemlos ein gelungener Mix unterschiedlicher Branchen, Regionen und Strategien abbilden.
Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere. Er fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen zählen Anlegerschutz, Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.