Die große Angst vor dem Inflationsgespenst
Ein wahrlich wenig liebenswürdiges Faktotum ist zurückgekehrt: Das Inflationsgespenst!
Die Anzeichen für eine steigende Inflation scheinen unübersehbar. Gleichzeitig machen sich immer mehr Anleger Gedanken darüber, ob eine Kurskorrektur an den Finanzmärkten bevorsteht. Aber wie stellen sich Anleger darauf ein?
Es sind einige Fragen, die Investoren derzeit beschäftigen. Sollte man die Gewinne aus den zurückliegenden Monaten oder Jahren nun besser in Sicherheit bringen? Damit nimmt die Suche nach vermeintlich sicheren Häfen wieder mal Fahrt auf. Oder werden die steigenden Inflationsraten auch der anhaltenden Aktienrallye den Garaus machen? Grundsätzlich taugen steigende Zinsen zum Spielverderber für Aktien. Schließlich sind Aktienkurse nichts Anderes als die mit dem allgemeinen Renditeniveau abgezinsten Unternehmensgewinne der Zukunft. Höhere Zinsen lassen also die Kurs-Gewinn-Verhältnisse steigen und verteuern damit die Aktien.
Darüber hinaus steigt in Deutschland die Teuerungsrate insgesamt. Der Anstieg über die viel beschworene Zwei-Prozent-Marke erscheint vielen Experten wahrscheinlich. Aus Sicht der deutschen Sparer ist die Lage deshalb misslich. Höhere Inflation bei gleichzeitigem Nullzins bringt eine schleichende Entwertung des Sparvermögens.
Zu den Gründen für den derzeitigen Inflationssprung gehört sicher auch die Ölpreisentwicklung. Vor einem Jahr lag der Ölpreis am Boden, nun ist er wieder gestiegen. Bisher scheinen die Börsen die Post-Corona-Zeiten eher als Boom-Phase einzupreisen. Doch sollten tatsächlich im Laufe der kommenden Monate trotz Öffnungen und Lockerungen im öffentlichen Leben Hunderttausende kleine und mittelgroße Selbständige Konkurs anmelden, dürfte das negative Konsequenzen an den Märkten haben und eine mögliche Inflation zusätzlich ankurbeln.
Die Suche nach alternativen Finanzprodukten, die sich in der Allokation als sinnhafte Bausteine der Alterssicherung und des Vermögensaufbaus bewähren, läuft also wieder. Insofern ist es sicher an der Zeit, sich auch wieder mehr mit strukturierten Wertpapieren zu befassen, die sich in schwierigen Jahren als Absicherung und Beimischung in breit aufgestellten Depots bewährt haben. Turbulente Börsenzeiten lassen sich durch kluge Investments in passende strukturierte Wertpapiere häufig besser überstehen als ohne diese Papiere.
Übrigens: Das Gespenst war nie tot, es hatte lediglich geschlafen.
Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere. Er fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen zählen Anlegerschutz, Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.