Auf tiefe Kurse setzen: Wie die Stay-Low-Strategie gelingt
Mit Stay-Low-Optionsscheinen können Anleger in schwachen Börsenphasen viel Geld verdienen - oder alles verlieren. Auf was zu achten ist.
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von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Die Fallhöhe war groß. Von seinem Rekordstand bei mehr als 10.000 Punkten stürzte der DAX auf vorübergehend 9.000 Zähler ab. Auch wenn es wieder ein Stück nach oben gehen sollte: Nichts deutet darauf hin, dass sich die Rally der vergangenen Jahre so bald fortsetzen wird. So rauschte auch der viel beachtete Konjunkturindikator für die deutsche Wirtschaft, der ZEW-Index, in den Keller: Im August knickte das Barometer im Vergleich zum Vormonat von 27,1 auf 8,6 Punkte ein. Das war der achte Rückgang in Folge, und es ist der tiefste Stand seit Dezember 2012.
In diesem Jahr liegt der DAX bis dato rund vier Prozent im Minus. Wer von den Aktien der größten Unternehmen Deutschlands in den kommenden Monaten keine großartigen Kurssprünge erwartet, der kann trotzdem an der Börse viel Geld verdienen.
Das ist zum Beispiel mit Stay-Low-Optionsscheinen möglich. Die Bedingung: Bei den Papieren muss der Kurs des unterlegten Basiswerts während der gesamten Laufzeit unter der Barriere (Knock-out-Schwelle) bleiben. Dann erhalten Anleger zehn Euro pro Schein ausgezahlt. Der Haken: Wird die Barriere berührt oder überschritten, ist der Kapitaleinsatz komplett verloren.
Beispiel: Ein Stay-Low-Schein auf den DAX (ISIN: DE 000 SG5 X1C 5) läuft bis 21. November 2014 und kostet 8,58 Euro. Die Barriere liegt bei 10.000 Punkten. Sollte der DAX diese Kursmarke während der Laufzeit nicht erreichen, erhalten die Käufer des Optionsscheins zum Schluss zehn Euro ausgezahlt. Das ergibt eine Rendite von rund 16,5 Prozent oder 68,2 Prozent per annum. Wird die Barriere ausgeknockt, kommt es zum Totalverlust.
Verschiedene Stellschrauben
Anleger können sich die Produkte heraussuchen, deren Chance-Risiko-Profil zu ihrer Marktmeinung passt. Die Stellschrauben drehen sie, indem sie sich für Papiere mit entsprechender Barriere und entsprechender Laufzeit entscheiden. Es gilt: Je geringer der Abstand zur Barriere ist, desto größer ist die mögliche Rendite, und desto höher ist das Risiko des Totalverlusts. Und je länger das Papier läuft, desto größer wird einerseits die Gewinnchance und andererseits das Verlustrisiko.
Für sehr mutige Anleger könnte ein anderer Stay-Low-Schein auf den DAX (ISIN: DE 000 SG5 2HJ 1) interessant sein. Dessen Laufzeit endet am 18. September 2015, sie ist somit deutlich länger als beim bereits erwähnten Produkt. Auch hier liegt die Barriere bei 10.000 Punkten. Bei einem Verkaufskurs von 4,64 Euro erzielen Anleger im Erfolgsfall eine Rendite von 115 Prozent oder 97 Prozent per annum.
Steigende Volatilität, sinkender Wert
In seitwärts tendierenden Börsenphasen spielt die Zeit für den Anleger. Denn mit jedem vergangenen Tag erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Ziel erreicht wird - folglich steigt damit auch der Wert des Stay-Low-Scheins. Eine steigende Volatilität sorgt hingegen für fallende Kurse der Papiere, da der Barrierebruch damit wahrscheinlicher wird.
Sollte der Basiswert eines Stay-Low-Scheins der Barriere bedenklich nahe kommen, haben Anleger immer noch die Möglichkeit, das Papier vor Laufzeitende zu verkaufen, um das Totalverlustrisiko auszuschalten. Sowieso empfiehlt es sich, den Markt börsentäglich im Blick zu behalten, um spätere böse Überraschungen zu vermeiden.
Grundsätzlich sollten Anleger, die auf Stay-Low-Optionsscheine setzen, von einer sinkenden Schwankungsbreite des Basiswerts ausgehen. Eine Aktie mit einer geringen Volatilität ist derzeit zum Beispiel der SAP-Titel. Der größte europäische Softwarehersteller aus Walldorf befindet sich in vergleichsweise ruhigem Fahrwasser.
Die Aktie notiert aktuell bei 57,50 Euro. Wer davon ausgeht, dass der Kurs in diesem Jahr entweder fällt, seitwärts tendiert oder nur moderat steigt, für den könnte ein Stay-Low-Schein (ISIN: DE 000 SG5 Q40 4) infrage kommen. Das Papier läuft bis 19. Dezember 2014 und hat eine Barriere von 64 Euro. Sollte diese Kursmarke in den kommenden vier Monaten nicht erreicht werden, beträgt der Ertrag des Investments zehn Euro. Bei einem Kaufkurs von 8,69 Euro entspricht das einer Rendite von rund 15 Prozent oder circa 43 Prozent per annum. Geht die Rechnung nicht auf, ist auch hier der gesamte Kapitaleinsatz verloren.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: TijanaM / Shutterstock.com, Lisa S. / Shutterstock.com
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11.05.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
04.05.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
24.04.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
21.04.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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