Warren Buffett ist an Bord
Im Januar 2022 kündigte der Softwarekonzern Microsoft an, den Videospieleanbieter Activision Blizzard schlucken zu wollen.
Doch die Übernahme ist noch nicht in trockenen Tüchern. Nachdem am 28. April die Mehrheit der Activision-Eigner für die Transaktion gestimmt hat, steht nun noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. Die Vorsitzende der Federal Trade Commission (FTC) Lina Khan hat bereits Widerstand gegen den Deal angekündigt. Unklar bleibt zudem, wie die Behörden in der EU, China und anderen relevanten Regionen sich positionieren werden. Experten sehen jedoch gute Chancen für den erfolgreichen Abschluss der Transaktion. Die Wettbewerbsbehörden werden ihre Genehmigung vermutlich an Bedingungen knüpfen, die eine Benachteiligung der Gaming-Konkurrenz nach dem Deal verhindern sollen. Dennoch sind die Zweifel im Markt groß. Mit gut 79 Dollar notiert die Activision-Aktie deutlich unter den gebotenen 95 Dollar. Doch Investmentlegende Warren Buffett scheint in dieser Diskrepanz ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis zu sehen. Am vergangenen Wochenende gab er auf der Hauptversammlung der Beteiligungsgesellschaft bekannt, dass der Anteil an Activision Blizzard von rund zwei auf rund 9,5 Prozent aufgestockt wurde. Buffett stuft die Transaktion als "Merger Arbitrage"-Deal ein. Dabei setzt Berkshire Hathaway auf eine Annäherung des Aktienkurses an den Übernahmepreis. Wie sich der Gesamtmarkt dabei entwickelt, ist völlig egal. Mit solchen Deals hatte der Starinvestor in der Vergangenheit etwa bei Red Hat/IBM und Monasanto/Bayer Treffer gelandet. Mit einem Turbo Bull der Citi auf Activision Blizzard setzen Anleger darauf, dass Buffett auch diesmal richtig liegt (ISIN DE000KF61R81).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.