Christian Scheid

Uniper - Neuordnung der Branche sorgt für Phantasie

23.03.17 10:03 Uhr

Uniper - Neuordnung der Branche sorgt für Phantasie | finanzen.net

Die Neuordnung der deutschen Energiebranche, die 2016 mit den Aufspaltungen von E.ON und RWE begonnen hatte, scheint in eine neue Runde zu gehen.

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In der vergangenen Woche verhalfen Spekulationen, wonach der französische Engie-Konzern ein Auge auf Innogy geworfen habe, der Aktie der RWE-Tochter auf die Sprünge. In der Spitze ging es für den MDAX-Titel auf gut 36 Euro nach oben - der höchste Stand seit Anfang November 2016. Die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet, dass sich Engie derzeit mit Experten berate. Eine finale Entscheidung sei noch nicht getroffen worden, der Deal könne auch noch abgeblasen werden. Wir hatten bereits in ZJ 44.2016 auf eine mögliche Übernahme von Innogy hingewiesen. Auf einen Käufer Engie sollten sich Anleger laut den Analysten von HSBC allerdings keine allzu große Hoffnung machen. Es gebe mehrere Gründe, die dagegen sprächen. So drohe eine Minderung des Einflusses des französischen Staates als Großaktionär, sollte Engie für eine Übernahme das Kapital erhöhen. Andernfalls würde sich die Schuldenlage deutlich verschlechtern. Zudem passe Innogy nicht wirklich gut zu den Wachstumsambitionen der Franzosen, bei denen Energieeffizienz sowie Solarstrom eine große Rolle spielten. Nicht zu vergessen sei, dass RWE die Mehrheit an Innogy behalten wolle.

Für alle Optionen offen

Aktuell gehören RWE noch knapp 77 Prozent. Gleichwohl erklärte der Energiekonzern, dass er sich bei der Neuordnung der Energiebranche alle Möglichkeiten offenhalte: "Wir sind in regelmäßigen Kontakten mit einer Vielzahl von Marktteilnehmern", sagte Konzernchef Rolf Martin Schmitz auf der Bilanzpressekonferenz. "Es gibt einen klaren Aufsichtsratsbeschluss, der besagt, wir können abverkaufen bis auf 51 Prozent", sagte Schmitz. Verkaufsdruck bestehe allerdings nicht. Auf der anderen Seite überprüfe RWE "regelmäßig alle strategischen Optionen." Mit dieser Aussage antwortete Schmitz auf der Bilanzpressekonferenz auf die Frage, ob er sich die Übernahme von Uniper vorstellen könne. Das Unternehmen, das die Kohle- und Gaskraftwerke von E.ON übernommen hat, ist seit September an der Börse und aktuell gerade mal 5,3 Mrd. Euro wert.

Verkauf Ende 2017 möglich

Noch hält E.ON rund 47 Prozent der Anteile. Allerdings will sich der Versorger ab Ende 2017, wenn steuerliche Restriktionen auslaufen, zügig von dem Paket trennen. Die Investmentbank Goldman Sachs sieht Uniper spätestens dann wegen der geringen Größe als Übernahmeziel. Als mögliche Interessenten nannten die Analysten neben RWE den tschechischen Versorger EPH, den finnischen Fortum-Konzern. Ein Übernahmekampf würde den Uniper-Aktienkurs dann in die Höhe schnellen lassen. Spekulative Anleger können sich schon heute in Stellung bringen, und zwar mit einem MINI von BNP Paribas.

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal


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17.08.2022Uniper NeutralGoldman Sachs Group Inc.
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29.11.2022Uniper SellUBS AG

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