Siemens Healthineers: Geglückter Börsengang

Der erste Kurs von 29,10 Euro lag knapp vier Prozent über dem Ausgabepreis von 28 Euro. Am Ende des Handelstages stand ein Plus von knapp acht Prozent zu Buche. Siemens hat 15 Prozent der Tochter bzw. 150 Mio. Aktien an die Börse gebracht. Auf dieser Basis sind den Münchnern 4,2 Mrd. Euro zugeflossen. Der Börsengang der Siemens-Sparte, die unter anderem Weltmarktführer bei bildgebenden Systemen wie Röntgen- und Ultraschallgeräten sowie Magnetresonanztomographen ist, ist einer der größten der vergangenen Jahre in Deutschland. Siemens-Chef Joe Kaeser will dem Unternehmen damit mehr Chancen auf Wachstum und Zukäufe verschaffen. Außerdem soll Healthineers flexibler und agiler am Markt agieren können und so wettbewerbsfähiger werden.

Auch Anlegern bietet Healthineers eine spannende Story. Der Konzern wird aktuell mit gut 30 Mrd. Euro bewertet. Das liegt deutlich unter früheren Analystenschätzungen von bis zu 40 Mrd. Euro. Experten gehen davon aus, dass Siemens die Anteile bewusst günstig platziert hat. Schließlich wollen sich die Münchner später von weiteren Aktien trennen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein positiver Kursverlauf. Mit der Abspaltung von Osram hat Siemens schon einmal ein glückliches Händchen bewiesen. Seit dem Börsengang im Juli 2013 hat sich die Aktie des Leuchtenherstellers mehr als verdreifacht. Mitte 2017 hat sich Siemens von den letzten Anteilen getrennt. Mit einem Turbo von HVB onemarktes setzen Anleger auf eine Wiederholung der Erfolgsstory. Auch der im Juni wahrscheinliche MDAX-Aufstieg sorgt für Phantasie (ISIN DE000HX0VWZ0).

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal

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