Christian Scheid

Siemens: DAX-Schwergewicht hat Rekordhoch in Sicht

09.02.17 10:10 Uhr

Siemens: DAX-Schwergewicht hat Rekordhoch in Sicht | finanzen.net

Auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche hatte Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser äußerst positive Nachrichten im Gepäck.

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Der Firmenlenker blickte auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: "2016 war ein starkes Jahr. Wir haben geliefert, was wir versprochen haben. Und noch wichtiger: Wir haben unsere Wettbewerber in fast allen wichtigen Parametern hinter uns gelassen. In der Aktienkursentwicklung. Im Wachstum. In der Zunahme der Ertragskraft", rief der Manager den gut 6.000 versammelten Anteileignern in der Olympiahalle in München zu.

Siemens treibt den DAX

Während der Umsatz währungsbereinigt um sechs Prozent auf 79,6 Mrd. Euro stieg, kam das Ergebnis je Aktie um 30 Prozent auf 6,74 Euro voran. Entsprechend konnten sich die Aktionäre über eine Anhebung der Dividende von 3,50 auf 3,60 Euro je Titel freuen. Noch viel wichtiger dürfte aber der Kursanstieg sein. Im vergangenen Kalenderjahr hat der DAX um 6,9 Prozent zugelegt, die Siemens-Aktie hingegen um 30 Prozent. "85 Prozent vom Zuwachs des Börsenwerts aller 30 DAX-Unternehmen gehen auf das Konto von Siemens", rechnet Kaeser vor.

Starkes erstes Quartal

Das war aber noch nicht alles. Kaeser hat nach einem glänzend verlaufenen ersten Quartal die Ergebnisprognose kräftig angehoben. Auf Jahressicht soll nun ein Gewinn von 7,20 Euro bis 7,70 je Aktie resultieren. Vorher hatten nur 6,80 Euro bis 7,20 Euro im Plan gestanden. Somit peilt der Konzern nun einen Überschuss von bis zu 6,55 Mrd. Euro an. Das wäre gut ein Sechstel mehr als ein Jahr zuvor. Ein Wermutstropfen: Bei Umsatz und Auftragseingang schnitten die Münchener schwächer ab als gedacht. Der Erlös stieg nur um ein Prozent auf 19,1 Mrd. Euro. Der Auftragseingang ging um 14 Prozent auf 19,6 Mrd. Euro zurück. Hier fehlten die großen Kraftwerksaufträge aus Ägypten aus dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Allerdings sorgte die Abarbeitung der Großaufträge für Umsatzzuwachs in der Energieerzeugung. Auch die Windkraftsparte konnte mit einem deutlichen Plus bei den Erlösen aufwarten.

Analysten loben das Zahlenwerk

Insofern zeigten sich Siemens-Kenner mehr als zufrieden. Sowohl Händler als auch Analysten waren sogar voll des Lobes über die "herausragende Rentabilität". Zahlreiche Experten schraubten das Kursziel für die Aktie hoch, zumal Siemens mit dem geplanten Börsengang der Medizintechniksparte einen weiteren Trumpf im Ärmel hat. Kaeser bat die Aktionäre um Verständnis, dass man sich noch nicht zu Zeitpunkt und Umfang äußern wolle. Fest steht aber, dass die auf den Namen "Healthineers" getaufte Sparte, deren Umsatzrendite zuletzt kräftig stieg, für den absehbaren höheren Investitionsbedarf gerüstet werden solle. Analysten taxieren den Wert auf mindestens 25 Mrd. Euro. Damit könnte Healthineers einer der größten deutschen Börsengänge aller Zeiten werden.

Rekordhoch in Sicht

Im Zuge des jüngsten Kursanstiegs befindet sich die Siemens-Aktie auf Schlagdistanz zu ihrem Rekordhoch aus dem Jahr 2000 bei 130,27 Euro. Sollte sich die Konjunktur nicht merklich ein-trüben und sollte der Healthineers-Börsengang wie geplant stattfinden, ist ein weiterer Durchmarsch in diese Regionen durchaus möglich. Da die Aktie aber schon gut gelaufen ist, kann ein Risikopuffer nicht schaden. Bei einem Capped Bonus der DZ BANK ist der Bonuslevel knapp unterhalb des Allzeithochs angesiedelt, und zwar bei 130 Euro. Die Maximalrendite von zehn Prozent wird im März 2018 auch dann erreicht, wenn die Siemens-Aktie stets über 95 Euro bleibt. Der Abstand zu dieser Marke beträgt 20,4 Prozent. Somit ist das Capped Bonus als defensive Alternative zur Aktie gut geeignet (ISIN DE000DGQ9K59).

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal


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