Sieg auf der ganzen Linie
Mit großer Spannung fieberten die Fans von Technologieaktien dem 30. Juli entgegen.
An diesem Tag berichteten mit Facebook, Apple, Alphabet (früher: Google) und Amazon vier der größten Unternehmen der Welt über das Geschäft im abgelaufenen zweiten Quartal. Gemeinsam bringt das Quartett sage und schreibe 4,9 Billionen Dollar auf die Börsenwaage. Zwar war im Vorfeld schon spekuliert worden, dass wegen der Corona-Pandemie das Online-Geschäft einen großen Schub erfahren hat. Doch was die Gesellschaften dann berichteten, ließ selbst die größten Optimisten in Ehrfrucht erstarren. Die Erwartungen wurden teilweise pulverisiert.
Beispiel Amazon: Bei dem Online-Händler schoss der Umsatz um 40 Prozent in die Höhe. Der Gewinn verdoppelte sich auf 5,2 Mrd. Dollar. Das war deutlich mehr als erwartet. Zudem floriert weiterhin das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Netz. Für das dritte Quartal stellte Amazon einen Umsatzsprung zwischen 24 und 33 Prozent in Aussicht.
Auch die Geschäfte von Apple zeigten sich immun gegen die Krise. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 59,7 Mrd. Dollar und lag damit so hoch wie nie zuvor in einem zweiten Quartal. Alle Produktbereiche legten zu, allen voran das iPhone-Geschäft. Apple steigerte den Umsatz mit seinem wichtigsten Produkt um 1,7 Prozent auf 26,4 Mrd. Dollar. Analysten hatten zum Teil mit nur 21 Mrd. Dollar gerechnet. Der Gewinn kletterte um 12 Prozent. Apple kündigte zudem einen Aktiensplitt im Verhältnis 4 zu 1 an, um das Papier attraktiver zu machen.
Beim weltgrößten Online-Netzwerk Facebook belastete neben der Corona-Krise auch der Boykott großer Werbekunden die jüngste Geschäftsentwicklung. Dennoch fiel der Gewinn des Konzerns mit fast 5,2 Mrd. Dollar in etwa doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Zugleich stiegen die Nutzerzahlen weiter rasant: Im zweiten Quartal kamen erneut 100 Mio. monatlich aktive Nutzer hinzu - inzwischen sind es insgesamt 2,6 Mrd.
Lediglich bei Alphabet machten Börsianer kleine Schönheitsfehler aus. Höhere Kosten und sinkende Werbeeinnahmen während der Corona-Pandemie belasteten den Google-Mutterkonzern. Der Gewinn brach im Jahresvergleich von 9,95 Mrd. auf 6,96 Mrd. Dollar ein. Zudem gingen zum ersten Mal in der 22-jährigen Geschichte des Unternehmens die Erlöse zurück. Dennoch übertraf Alphabet damit die Markterwartungen.
Mit den eindrucksvollen Zahlen hat das Quartett einmal mehr bewiesen, dass an der Börse kein Weg an ihnen vorbei führt. Gemeinsam mit Microsoft - der Softwarekonzern hatte bereits vor zwei Wochen gute Zahlen vorgelegt - bilden die Konzerne den GAFAM-Index. Das in ZJ 18.2020 empfohlene MINI Zertifikat von Morgan Stanley (ISIN DE000MC6CTN7) liegt zwar bereits mit rund 33 Prozent in der Gewinnzone. Doch wer Stücke hat, sollte dabei bleiben. Auch für Neueinsteiger bietet sich das Papier angesichts des aktuellen Hebels von 2,28 noch an.