Qiagen: Prognose angehoben
Die Qiagen-Aktie hat die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten relativ gut weggesteckt. Nicht ohne Grund: Der Diagnostikkonzern hat seinen Umsatz im ersten Quartal um elf Prozent auf 628,4 Mio. Dollar gesteigert und die Erwartungen damit deutlich übertroffen.
Zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von 15 Prozent zu Buche. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit gut 583 Mio. Dollar gerechnet. Auch das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie fiel mit 80 US-Cent besser aus als gedacht. Für eine positive Überraschung sorgten zudem die mit Covid-19 verbundenen Erträge, die trotz einer hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahreszeitraum nochmals um 18 Prozent gestiegen sind. Aber auch das Geschäft abseits von Corona lief weiter stark - hier lag der Zuwachs bei 14 Prozent. Qiagen wird daher mutiger: Der Konzernumsatz werde im laufenden Jahr wechselkursbereinigt mindestens 2,12 Mrd. Dollar betragen, teilte der DAX-Konzern mit. Bisher hatte das Unternehmen 2,07 Mrd. Dollar angepeilt, nach 2,25 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr. Für den bereinigten Gewinn je Aktie rechnet Qiagen nun mit mindestens 2,14 Dollar statt 2,05 (2021: 2,63) Dollar. Das Echo der Analysten fiel entsprechend positiv aus. Casey Woodring von JPMorgan hält die angehobenen Jahresziele sogar für "konservativ", da Qiagen für die zweite Jahreshälfte keine zusätzlichen coronabezogenen Produkte einbezogen habe. Er rät daher weiter zum Kauf der Aktie - mit Kursziel 60 Dollar. Auch Sven Kürten von der DZ BANK sieht großes Kurspotenzial - und verweist dabei unter anderem auf das zukunftsträchtige Produktportfolio des Unternehmens. Mutige Anleger legen sich eine Discount Call von BNP Paribas ins Depot (ISIN DE000PD38FT6).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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