Margendruck kommt auf

Der Verkaufserfolg des neuen Spitzenprozessors für KI hat Nvidia den siebten Rekord-Quartalsumsatz in Folge beschert.
"Die Nachfrage nach Blackwell ist erstaunlich", sagte CEO Jensen Huang. Während Nvidia im abgelaufenen Quartal die Erwartungen einmal mehr schlagen konnte, stelle der Halbleiterhersteller für das angelaufene Jahresviertel Erlöse von 43 Mrd. Dollar, plus/minus zwei Prozent, in Aussicht. Analysten hatten lediglich mit 41,78 Mrd. Dollar gerechnet. Laut dem UBS-Experten Timothy Arcuri sind die Resultate gut genug, damit sich die Debatte um das Thema KI weiter in eine positive Richtung bewegt. Zuletzt waren Bedenken aufgekommen, wonach sich die größten Nvidia-Kunden mit Bestellungen zurückhalten könnten. Zudem stellen einige Experten infrage, ob sich die milliardenschweren Investitionen jemals auszahlen werden.
Ein Wermutstropfen ist die Prognose für die Gewinnmarge von 70,6 bis 71 Prozent plus/minus einen halben Prozentpunkt, denn das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorquartal (73 Prozent). Damit wächst die Sorge vor aufkommendem Margendruck. Wohl auch deshalb steht die Aktie seit der Zahlenvorlage unter Druck. Seit dem Rekordhoch im Januar ging es um mehr als ein Viertel nach unten.
Es kann daher nicht schaden, etwas vorsichtiger an Nvidia heranzugehen. Dazu ist der Discounter von Société Générale aus ZJ 6/25 geeignet. Mit dem Papier können Anleger 8,7 Prozent einstreichen, auch wenn die Aktie am Ende weitere 22 Prozent tiefer steht als heute (ISIN DE000SY1N0U8).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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