Eigenkapitalforum - Auf der Suche nach den Nebenwerte-Perlen

Bei der dreitägigen Veranstaltung trafen auch dieses Mal mehrere Tausend Analysten, Investoren und Journalisten auf rund 180 börsennotierte Firmen, vor allem aus dem Small- und Mid Cap-Bereich. Jeder Vorstand hatte bei einer 30-minütigen Präsentation Gelegenheit, die Zuhörer von den Vorzügen der jeweiligen Geschäftsmodelle zu überzeugen.

MorphoSys glänzt

Eine souveräne Vorstellung gab MorphoSys-Finanzvorstand Jens Holstein ab. Kein Wunder: Erstmals steht ein mit Hilfe der Technologie der Biotechfirma entwickelter Wirkstoff vor der Marktzulassung: Morphosys-Lizenznehmer Janssen hat in den USA und Europa einen Zulassungsantrag für das Schuppenflechtemittel Guselkumab eingereicht. Für weiteren Newsflow ist gesorgt: Insgesamt befinden sich derzeit 28 Morphosys-Wirkstoffe in der klinischen Entwicklung. Das Bonus Cap der Commerzbank aus ZJ 30.2016 bleibt interessant (ISIN DE000CD5ATW5).

Zulassung bald auch bei Paion?

Eine Spur heißer ist Paion. Die Biotechfirma fokussiert auf Remimazolam, ein intravenös verabreichtes, ultrakurz wirkendes und gut steuerbares Benzodiazepin-Sedativum und -Anästhetikum. Die US-Zulassung des Mittels rückt immer näher. Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Studie des US-Phase-III-Programms in der Kurzsedierung läuft nun Teil zwei: "Die Patientenrekrutierung wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen sein", so CEO Wolfgang Söhngen. "Mit Ergebnissen rechnen wir acht bis zehn Wochen darauf." Da wir mit positiven Kursimpulsen rechnen, bleibt der Turbo aus ZJ 25.2016 ein Kauf (ISIN DE000LS1G3D4).

Großer Optimismus bei S&T

Große Chancen sieht S&T-Chef Hannes Niederhauser in der geplanten Fusion mit dem Minicomputerhersteller Kontron. In einem ersten Schritt hat S&T 29,9 Prozent an Kontron erworben. Gleichzeitig ist der chinesische Auftragsfertiger Foxconn mit 29,3 Prozent bei S&T eingestiegen. Aus der Dreierkonstellation erwartet sich Niederhauser eine führende Rolle bei den Zukunftstrends Industrie 4.0 und Internet der Dinge. Bereits 2018 soll der Umsatz die Milliardengrenze überspringen. Und: "Kontron wird bereits im ersten Quartal 2017 profitabel sein", so Niederhauser. Die Aktie dürfte ihren jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen. Mit einem Turbo der DZ Bank sind Anleger mit einem Hebel von 5,3 dabei (ISIN DE000DGJ1C52).

Neue Hoffnung bei Manz

Beim Maschinenbauer Manz keimt nach Abschluss eines Rahmenvertrags zur strategischen Zusammenarbeit im Bereich der CIGS Dünnschicht-Solartechnologie Hoffnung auf: "Wir sind zuversichtlich, dass wir bis zum Jahresende die finalen Verträge unterschreiben können", sagt CEO Dieter Manz. Damit verbunden sind erwartete Aufträge im dreistelligen Millionenbereich - Firmenrekord. Zudem übernehmen die künftigen Kooperationspartner ab sofort die Kosten für den operativen Betrieb eines Forschungsstandorts, wodurch jährliche Kosten im unteren zweistelligen Millionenbereich entfallen. "In Kombination mit Umsatzbeiträgen aus den CIGS-Aufträgen wird das ausreichen, um wieder profitabel zu sein", so Manz. Mit einem Capped Call der DZ Bank sind Anleger mit angezogener Handbremse dabei (ISIN DE000DG9MDX0).

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.