Christian Scheid

Die Aufholjagd läuft

14.09.23 09:54 Uhr

Die Aufholjagd läuft | finanzen.net

Der Schock sitzt den Aktionären von Apellis Pharma sicherlich noch in den Knochen.

Nach der Anwendung des großen Hoffnungsträgers Syfovre, der in den USA gegen geografische Atrophie - eine Spätform der altersbedingten Makuladegeneration - zugelassen ist, kam es bei acht Patienten zu einer Netzhautentzündung. Natürlich reagierte die Börse äußerst gereizt auf die Meldungen von den schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die Aktie stürzte von fast 85 Dollar auf unter 20 Dollar ab. Doch seitdem beruhigt sich die Lage zusehends. Denn Apellis hat inzwischen mehrere Erklärungen abgegeben. Demnach sei die Zahl der Fälle, in denen es zu einer Netzhautentzündung gekommen sei, im Verhältnis zu allen über 100.000 Anwendungen sehr gering. Zudem sei kein Zusammenhang mit den Behandlungen erwiesen. Zur Sicherheit empfiehlt das Unternehmen, einige der mitgelieferten Nadel-Kits auszutauschen. Das Unternehmen konzentriert sich nun weiterhin auf Syfovre und bereitet sich auf mögliche Markteinführungen außerhalb der USA vor, wobei eine Entscheidung über die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) für Anfang 2024 erwartet wird. Daneben soll eine Umstrukturierung dazu beitragen, die Kosten um 300 Mio. Dollar pro Jahr zu senken. Angesichts dessen könnten sogar die Übernahmespekulationen wieder aufflammen, die kurz vor der Meldung über die Nebenwirkungen aufgekommen waren. Mit einem Mini von Morgan Stanley setzen spekulative Anleger darauf, dass auch die damaligen Kursniveaus wieder erreicht werden - aktuell hat die Aktie noch nicht mal die Hälfte der Wegstrecke hinter sich. Der K.-o. liegt 29 Prozent vom aktuellen Kurs entfernt (ISIN DE000ME0DSP3). Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.


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