Daimler: Die Stuttgarter geraten in den Abgas-Strudel
Die Ereignisse rund um den Abgasskandal bei Volkswagen stecken vielen Anlegern sicherlich noch in den Knochen. Als das Management der Wolfsburger im Herbst 2015 einräumen musste, Millionen von Diesel-Katalysatoren mittels einer verbotenen Software manipuliert zu haben, kam es zu einem heftigen Kurseinbruch der Aktie.
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Das Unternehmen stürzte in eine tiefe Krise. Bis heute ist nicht absehbar, wie hoch der finanzielle Schaden am Ende sein wird.
Ermittlungen gegen Daimler
Nun rückt auch Konkurrent Daimler ins Visier. Ein Großaufgebot an Ermittlern hat Werke des Stuttgarter Autobauers wegen des Verdachts auf Abgas-Manipulationen bei Diesel-Fahrzeugen durchsucht. Im Rahmen der Ermittlungen waren 23 Staatsanwälte und 230 Polizisten im Einsatz gewesen, teilten die Stuttgarter Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mit.
Verdacht des Betrugs
Insgesamt sind elf Objekte in vier Bundesländern in Augenschein genommen worden. Gesucht worden seien "beweiserhebliche" Unterlagen und Datenträger. Daimler teilte mit, man kooperiere "vollumfänglich" mit den Behörden. Weitere Angaben wollte der Konzern mit Blick auf das laufende Verfahren nicht machen. Bereits im März waren die Ermittlungen bekannt geworden. Sie richten sich gegen "bekannte und unbekannte Mitarbeiter der Daimler AG wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung im Zusammenhang mit möglicher Manipulation der Abgasnachbehandlung bei Diesel Pkw".
Die Stuttgarter betonen, sich bei der Abgasnachbereitung in Dieselfahrzeugen an geltendes Recht zu halten. Streitpunkt ist ein sogenanntes Thermofenster, das in bestimmten Temperaturbereichen die Abgasnachbereitung herunterregelt. Nach Argumentation der Hersteller wird das genutzt, um Bauteile im Motor zu schützen. Daimler hatte sich wie andere Hersteller auch mit dem Kraftfahrtbundesamt darauf geeinigt, 247.000 Fahrzeuge "freiwillig" zurückzurufen, um die Technik anzupassen.
Risiken in den USA
Neben der Stuttgarter Staatsanwaltschaft beschäftigt sich auch die US-Justiz mit der Thematik. Daimler muss sich in den USA mit mehreren Abgas-Sammelklagen befassen. Die Kanzlei Hagens Berman vertritt Autobesitzer aus zahlreichen Bundesstaaten, die dem Konzern vor allem irreführende Werbung und einen zu hohen Stickoxidausstoß bei zahlreichen Dieselmodellen vorwerfen. Der Konzern weist die Anschuldigungen zwar zurück. Doch Anleger fürchten, dass auf Daimler Milliardenschwere Zahlungen zukommen könnten - und meiden die Aktie. Während der Gesamtmarkt seit Monaten von Rekord zu Rekord eilt, gehören die Papiere zu den Underperformern. Da an der Börse die Sorgen überwiegen, sind wohl auf absehbare Zeit keine großen Kurssprünge der Aktie zu erwarten. Anleger können aus der Situation mit einem Inline-Optionsschein Kapital schlagen. Ein Papier von Société Générale generiert einen Maximalertrag von 16,1 Prozent, wenn die Daimler-Aktie bis September 2017 stets zwischen 50 und 72 Euro notiert. Da es zu einem Totalverlust kommt, wenn eine der beiden Marken berührt wird, bleibt ein Einstieg spekulativen Anleger vorbehalten. Zudem sollte nur wenig Kapital eingesetzt werden.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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Bildquellen: Christian Scheid, Christian Scheid
Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
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22.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research | |
11.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Neutral | UBS AG | |
28.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK | |
03.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal Weight | Barclays Capital | |
20.09.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
17.12.2021 | Daimler Hold | HSBC | |
18.02.2021 | Daimler Sell | Warburg Research | |
02.02.2021 | Daimler Verkaufen | DZ BANK | |
26.10.2020 | Daimler Verkaufen | DZ BANK |
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