Christian Scheid

Auf die Verlierer des Jahres 2017 setzen

21.12.17 09:47 Uhr

Auf die Verlierer des Jahres 2017 setzen | finanzen.net

Gegen Ende Dezember verstärken sich die vorherrschenden Trends des aktuellen Börsenjahres meist. Denn viele Fondsmanager nutzen die letzten Tage des Jahres zum so genannten "Window Dressing".

Hierbei werden die Gewinnerpapiere des Börsenjahrgangs noch vor Silvester in die Depots gekauft. So entsteht in der Jahresendabrechnung der Eindruck, dass die Portfoliomanager schon das ganze Jahr über das richtige Gespür hatten.

Wer­bung

Loser werden abverkauft

Zum umgekehrten Effekt kommt es bei den Verliereraktien des Jahrgangs: Profis schmeißen die Loser-Papiere spätestens Ende Dezember aus ihren Depots. Denn wer gibt schon gerne zu, dass er im Jahresverlauf auf die "falschen" Aktien gesetzt hatte. In den ersten Januar-Tagen des neuen Jahres dreht sich der Trend dann oftmals um. Zum einen lässt der Verkaufsdruck bei den Verlierertiteln schlagartig nach. Zum anderen fahren die Profis die Übergewichtung der Gewinnerpapiere wieder herunter und kaufen die Loser zurück.

Kräftige Kurserholungen

In den vergangenen Jahren sind die Kurserholungen teilweise kräftig ausge-fallen: Wer sich beispielsweise Ende 2016 die Aixtron-Aktie ins Depot legte, konnte sich im Januar 2017 über ein Plus von mehr als 18 Prozent freuen. Auch bei der Commerzbank ging die Wette auf: Kostete der DAX-Titel Ende 2016 noch 7,25 Euro, ging es im Januar 2017 bis auf fast 8,50 Euro nach oben - ein Plus von mehr als 17 Prozent. Im Jahr davor bescherte der Erholungskurs der Anteilscheine von E.ON Anlegern einen Gewinn von mehr als 20 Prozent.

Wer­bung

Trotz des guten 2017er-Börsenjahrgangs gibt es auch in diesem Jahr einige Verlierer: Von den 160 Titeln, die in den Indizes DAX, MDAX, SDAX und gelistet sind, weisen im-merhin 22 Werte negative Vorzeichen auf. Besonders stark verloren haben im DAX ProSiebenSat.1 und Fresenius, im MDAX Südzucker und Deutsche Euroshop, im SDAX Vossloh und Gerry Weber sowie im TecDAX GFT Technologies und Nordex. Bei der einen oder anderen Aktie könnte Anfang des kommenden Jahres ein kräftiger Rebound anstehen.

Acht Verlierer im Paket

Es sind genau diese acht Aktien, die Morgan Stanley im "HappyNewYear-Index" zusammengefasst hat. Das Auswahlbarometer wurde am 11. Dezember 2017 zu einem Startkurs von 100,00 Euro lanciert. Er bildet die Wertentwicklung der acht "Loser-Aktien" ab, wobei die Titel zu Beginn mit je-weils 12,5 Prozent gleichgewichtet wa-ren.

Wer­bung

Auf den Index hat Morgan Stanley drei verschiedene MINIs mit anfängli-chen Hebeln von drei bis fünf sowie fünf verschiedene Faktor-Zertifikate mit Hebeln von eins bis fünf begeben. So-mit können Anleger mit dem unter-schiedlichsten Chance-Risiko-Profil auf eine Jahresanfangsrallye bei den Verlie-rern des Börsenjahrgangs 2017 spekulieren. Die konservativste Variante ist das Faktor-Zertifikat mit einem Hebel von eins (siehe Tabelle). Es funktioniert ähnlich wie ein Tracker, bildet also die Entwicklung des HappyNewYear-Index nahezu eins zu eins ab.

An Gewinnmitnahmen denken

In der Vergangenheit war übrigens zu beobachten, dass es nach einem Spurt in den ersten Januar-Tagen meist schon gegen Ende des Monats wieder zu Gewinnmitnahmen kam. Aufgrund dieser Muster sind die Happy-New-Year-Wetten vor allem für kurzfristig orientierte Anleger geeignet.

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal


Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Christian Scheid-Kolumne