Anleger brauchen Geduld

Deutliche Rückgänge prägen die 2023er-Geschäftszahlen von Biontech. Aufgrund des schrumpfenden Geschäfts mit Covid-19-Impfstoffen brach der Umsatz im vergangenen Jahr von 17,3 Mrd. auf 3,8 Mrd. Euro ein. Beim Gewinn stand ein Minus von 9,4 Mrd. auf 930,3 Mio. Euro zu Buche.
Für die laufende Periode 2024 erwarten die Mainzer einen Umsatz zwischen 2,5 Mrd. und 3,1 Mrd. Euro, was ebenfalls weniger ist als erwartet. Aufgrund geplanter Forschungsausgaben zwischen 2,4 Mrd. und 2,6 Mrd. Euro dürfte BioNTech unterm Strich sogar ins Minus rutschen.
Nun gilt der Blick nach vorne: In der Onkologie laufen derzeit nach Biontech-Angaben 22 klinische Studien, davon seien sieben Programme fortgeschritten in den Phasen 2 und 3. Bis sich erste Erfolge einstellen, wird es allerdings noch dauern: Die Biotechfirma will ihr erstes Krebsmedikament im Jahr 2026 auf den Markt bringen. Das dürfte das Kurspotenzial vorerst deckeln.
Vor diesem Hintergrund bleibt das Bonus Cap-Zertifikat von UniCredit (ISIN DE000HC8LNP9) aus ZJ 49/23 spannend. Obwohl das Papier seit der Empfehlung schon um knapp 18 Prozent zugelegt hat, bietet es bis Juni 2024 noch die Chance auf einen Ertrag von 13,5 Prozent. Der Abstand bis zur Barriere bei 80 Dollar liegt aktuell bei 14 Prozent.
Biontech verfügt über 17,7 Mrd. Euro an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Das sind umgerechnet circa 80,60 Dollar je Aktie, was sogar leicht über der Barriere des Bonus Cap-Papiers liegt.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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