Benjamin Feingold-Kolumne

Korrektur nach Drehbuch

25.09.20 16:00 Uhr

Werbemitteilung unseres Partners
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich


Korrektur nach Drehbuch | finanzen.net

Auch wenn die weltweiten Notenbanken weiterhin eine sehr expansive Geldpolitik verfolgen und die Märkte mit Liquidität fluten, bedeutet dies nicht, dass die Kurse wie an der Schnur gezogen immer weiter steigen. Mit den richtigen Papieren lässt sich aber vorbeugen.

Wenn wie im Spätsommer zu viel Euphorie eingepreist wird, die Bewertungen extreme Niveaus erreichen und die Markttechnik überhitzt ist, steigen die Risiken. Gehypte Aktien wie Apple und Amazon büßten seit dem Hoch bereits rund 20 Prozent ein, für den Nasdaq 100-Index ging es um 15 Prozent abwärts. Anders als vor einigen Monaten halten sich Schnäppchenjäger zurück, wir sehen einen Stimmungswechsel. Skepsis ist auch angebracht: Das erhoffte US-Konjunkturpaket wird wohl vor den Wahlen Anfang November nicht mehr verabschiedet, was sich negativ auf den wichtigen Binnenkonsum auswirken könnte. In Europa schnellen die Covid-Zahlen in die Höhe und verstärken Sorgen vor erneuten Lockdowns.

Zurückhaltende Investoren

Auf einen weiteren Faktor, den es zu bedenken gilt, weist Carlo Alberto de Casa, Chefanalyst beim britischen Broker ActivTrades, hin: "Der Ausgangs der US-Präsidentschaftswahlen ist noch vollkommen offen und Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück." Ähnlich wie im Jahre 2000 könnte das Ergebnis sogar erst einige Wochen nach dem Termin feststehen, wenn Neuauszählungen notwendig werden.

Mit den richtigen Papieren absichern

Es gibt somit neben den üblichen Belastungsfaktoren wie dem Handelsstreit zwischen China und den USA gute Gründe, die teilweise hohen Gewinne zu sichern. Risiken werden abgebaut, wie auch die laufende Dollar-Aufwertung zeigt. Aus saisonaler Sicht ist dies nicht überraschend: In Jahren mit einer Präsidentschaftswahl tendieren die Börsen meist bis Mitte/Ende Oktober leichter.

Daher lohnt es sich besonders die hoch bewerteten US-Tech-Unternehmen abzusichern: etwa über die Put-Optionsscheine mit der WKN MC85J8 auf Amazon (Morgan Stanley), DFL8WC auf Apple (DZ Bank), JC4C9F auf Alphabet (JP Morgan), UD7ZF0 auf Facebook (UBS) und HZ7W35 auf Netflix (onemarkets). Letzterer Put kann über die Börse gettex ohne Börsengebühren gehandelt werden. Alle aufgeführten Papiere profitieren von fallenden Aktienkursen und sind moderat gehebelt. Mit diesen ausgewählten Scheinen lässt sich also die Zeit der Unsicherheit bis zu den US-Präsidentschaftswahlen gut überstehen.

Benjamin Feingold ist seit mehr als 20 Jahren Börsianer und langjähriger Redakteur bei Börse Online sowie bei der Financial Times Deutschland gewesen. Zusammen mit Daniel Saurenz gründete er 2013 das Investmentportal Feingold Research, das täglich Analysen und Investmentideen zur Börsenentwicklung veröffentlicht.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.