DAX - Crash oder so wie immer?
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Notenbankgeld ohne Ende befeuert die Aktienmärkte in diesem Jahr, die von einem Rekord zum nächsten eilen. Doch die Börsenhausse beginnt zu wanken, ausgerechnet der neue US-Präsident Biden wird zum Partykiller. Absicherungen sind nun gefragt.
Als Hoffnungsträger wurde der neue US-Präsident Joe Biden an der Wall Street gefeiert. Ein Corona-Hilfspaket in Höhe von 2,3 Billionen Dollar hat bei Börsianern für Hochstimmung gesorgt, doch die kalte Dusche hat nicht lange auf sich warten lassen. Denn Biden konkretisierte seine Steuerpläne und sorgt damit für erste Verunsicherungen.
Seine Steuerreform sieht eine Erhöhung der Kapitalertragssteuern für alle US-Bürger vor, die im Jahr über eine Million Dollar verdienen. Das betrifft zwar nur wenige Amerikaner, aber eben vor allem jene, die mit großen Positionen am US-Aktienmarkt engagiert sind.
Immobilien und Aktien deutlich gestiegen
"Biden setzt also bei den Vermögenden an, die überdurchschnittlich von den Corona-Hilfen profitiert haben dürften, insbesondere über den Anstieg der Immobilienpreise", erklärt Gil Shapira, Chefstratege beim Broker eToro. Denn die Inflation wurde vor allem bei Sachwerten sichtbar. In den USA stiegen neben den Aktienmärkten auch die Immobilienpreise zuletzt deutlich an.
Diese Entwicklung ist aber auch ein Fingerzeig, was hierzulande noch passieren kann. Denn die deutschen und europäischen Hilfspakete sind ebenfalls sehr teuer, auch wenn die USA noch mehr Geld in die Hand genommen haben. Das Korrekturpotenzial wurde in diesem Jahr noch nicht ausgeschöpft, wie eine Auswertung von Feingold Research zeigt.
Wie stark kann der DAX korrigieren?
Der DAX hat seit 1988 jedes Jahr im Durchschnitt um 16,9 Prozent von einem zwischenzeitlichen Hoch bis zum Tief korrigiert. In dieser Auswertung sind natürlich auch Crash-Jahre enthalten, in denen die Korrektur sogar bis zu 54 Prozent betrug. Aber auch in guten Börsenjahren lag der zwischenzeitliche Rückgang oft bei 8 bis 12 Prozent. Setzt man diese Bandbreite auf den jüngsten Rekord bei 15.500 Punkten an, käme man zu einem Korrekturziel von 14.200 bis 13.600 Punkte. Das wäre der Normalfall, der auch für Bullenmärkte typisch ist.
Man sollte sich am Aktienmarkt aber auch keinesfalls blind gegen die Herde stellen, aber es schadet keinesfalls auch an die "Abwehr" im Depot zu denken. Vor allem, wenn der Optimismus besonders ausgeprägt ist wie derzeit. Laut einer Fondsmanagerumfrage von Bank of America Merrill Lynch sind die meisten der befragten Fondsmanager sehr optimistisch gestimmt.
So wird das Depot einfach und preiswert abgesichert
Da auch die Konditionen der Optionsscheine noch moderat sind, lohnt sich eine Absicherung mit Puts, wie Nicolai Tietze, Derivateexperte von Morgan Stanley, erklärt: "Die implizite Volatilität, also die erwartete Schwankungsbreite, hat sich in den vergangenen Wochen beruhigt, weshalb die Konditionen für Optionsscheine günstiger geworden sind. Put-Optionsscheine auf den DAX, mit denen Anleger auf fallende Kurse setzen, eignen sich jetzt besonders gut, um ein DAX-Depot abzusichern."
Anleger können diese Strategie mit einem Put-Optionsschein wie der WKN KA7W6S von der Citigroup umsetzen. Der Schein läuft bis September und hat eine Basis von 15.000 Punkten. Etwas defensiver ist der Put mit der WKN DV1QQ7 der DZ Bank mit einer Basis 15.500 Punkten. Ein Depot in Höhe von 20.000 Euro lässt sich etwa mit 150 Scheinen einfach absichern. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 1 Prozent des Depotwerts. Mit beiden Papieren ist das Depot also preiswert gegen mögliche Kursturbulenzen gerüstet.
Benjamin Feingold ist seit mehr als 20 Jahren Börsianer und langjähriger Redakteur bei Börse Online sowie bei der Financial Times Deutschland gewesen. Zusammen mit Daniel Saurenz gründete er 2013 das Investmentportal Feingold Research, das täglich Analysen und Investmentideen zur Börsenentwicklung veröffentlicht.
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