Das sind die Turnaround-Kandidaten für 2019
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Für viele Anleger ist 2018 ein schlechtes Börsenjahr und die meisten Anleger machen einen Haken dran. Ihr Blick geht vielmehr auf die Turnaround-Kandidaten und das könnten im neuen Jahr die Chemiewerte sein. Denn viel Negatives ist bereits eingepreist.
Erst Anfang Dezember gab es bei BASF eine Gewinnwarnung. Daraufhin ist die Aktie in die Nähe des niedrigsten Niveaus seit Juli 2012 eingebrochen, stabilisiert sich nun auf dem Niveau - ein Hoffnungsschimmer. Der Chemiekonzern erwartet, dass der bereinigte operative Gewinn im laufenden Jahr um 15 bis 20 Prozent sinken wird, zuvor hatte BASF einen Rückgang von bis zu 10 Prozent in Aussicht gestellt.
Der Konzern begründet das mit Preisdruck im Chemiegeschäft. Zudem würden die Produktionseinschränkungen aufgrund des niedrigen Rheinpegels das Ergebnis belasten. Hinzu kommt, dass sich China negativ bemerkbar macht, vor allem durch den Handelsstreit zwischen den USA und dem Reich der Mitte. Das Geschäft mit der Autoindustrie schwächt sich seit dem dritten Quartal weiter ab, insbesondere durch die fehlende Nachfrage aus China. Damit ist BASF ein weiteres DAX-Unternehmen, das Probleme durch den Handelsstreit offen einräumt.
Sparkurs eingeschlagen
Der neue Gewinnausblick bedeutet laut den Analysten der britischen Bank Barclays, das BASF das mit Abstand schlechteste vierte Quartal seit zehn Jahren einfahren wird. Die Kollegen des Analysehauses Jefferies befürchten sogar, dass die schwächere Nachfrage aus dem chinesischen Autosektor auch das erste Halbjahr 2019 beeinträchtigen werde. Der neue BASF-Chef Martin Brudermüller reagiert bereits und hat zwei Wochen vor der Gewinnwarnung ein Sparprogramm für die nächsten Jahre angekündigt. Es soll ab Ende 2021 jährlich zwei Mrd. Euro zum operativen Gewinn beisteuern.
Gestern fiel die Akte auf rund 59 Euro. Damit hat sie sich seit dem Sommer gedrittelt. Alleine daraus einen Kursanstieg abzuleiten, ist natürlich schwierig, aber die Aktie zahlt eine satte Dividende und nach der Krise sollten wieder stabile Gewinne mit den Ludwigshafenern eingefahren werden können. Der Turbo-Bull mit der WKN VT286T hat einen moderaten Hebel von drei, etwas höher ist der Hebel bei der WKN SE09BL (5). Wie bei allen Hebelpapieren besteht die Gefahr eines Totalverlustes.
Covestro gibt Gewinnwarnung ab
Die Spezialchemiefirma Covestro hat bereits Mitte November den 2018er-Ausblick gesenkt, woraufhin die Aktie ebenfalls eingebrochen war. Sie ist im DAX in diesem Jahr die zweitschwächste Aktie mit einem Verlust von rund 50 Prozent, noch schwächer hat nur die Deutsche Bank abgeschnitten. Als Begründung gab Covestro einen harten Wettbewerb, hohe Kosten und hohe Rückstellungen für ein Sparprogramm. Covestro will die Kosten senken und baut bis Ende 2020 weltweit rund 900 Stellen ab. Bis spätestens 2021 werden Einsparungen von rund 350 Mio. Euro im Jahr angestrebt. Auch Covestro ist einer der Comeback-Kandidaten für das kommende Jahr, wenn sich die Belastungsfaktoren wieder beruhigen. Ein Großteil der Probleme scheint mit dem diesjährigen Kurssturz eingepreist zu sein. Wie bei BASF gilt auch hier nur Turbos mit moderaten Hebeln einzusetzen: DDQ7TG (Hebel 5) und DS92AV (Hebel 3).
Dass der Chemiesektor seine Zuversicht nicht aufgegeben hat, zeigt der Ausblick des Verbands der Chemischen Industrie (VCI). "Wir halten im kommenden Jahr ein bescheidenes Wachstum im Chemiegeschäft für erreichbar", sagte VCI-Präsident Hans Van Bylen. Wenn größere Rückschläge ausbleiben sollten, könne die Chemie- und Pharmaindustrie ihre Produktion 2019 voraussichtlich um 1,5 Prozent steigern, Chemieprodukte würden sich um 1 Prozent verteuern. Der Branchenumsatz solle dabei um 2,5 Prozent zulegen - gute Voraussetzungen für einen Turnaround.
Benjamin Feingold ist seit mehr als 20 Jahren Börsianer und langjähriger Redakteur bei Börse Online sowie bei der Financial Times Deutschland gewesen. Zusammen mit Daniel Saurenz gründete er 2013 das Investmentportal Feingold Research, das täglich Analysen und Investmentideen zur Börsenentwicklung veröffentlicht.
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