Alibaba, Tencent und Baidu - gelungener Jahresauftakt
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Chinesische Aktien waren im vergangenen Jahr einer der größten Verlierer am weltweiten Aktienmarkt. Doch in diesem Jahr starten sie ein Comeback - hier lohnt ein erneuter Blick.
Vor der Küste Kambodschas gibt es kaum etwas Schöneres als die Inseln Ko Rong und Ko Rong Samloem. Traumhafte Strände treffen auf klares Wasser und Rucksacktouristen. Von der Grausamkeit sogenannter Kreuzfahrer oder dem Massentourismus sind die Inseln bisher verschont worden.
Doch auf dem Festland einige Kilometer entfernt zeigt sich, wie schnell sich alles ändern kann. Denn vor fünf Jahren war auch Sihanoukville eine kleine verschlafene Stadt. Seither zeigen Chinesen, was mit Geld, Einfluss und einer Armee an Arbeitern möglich ist. Ein kleines Las Vegas wird dort aufgebaut. Rucksackreisende Deutsche werden in ganz Kambodscha mit dem Reisedrang der Chinesen konfrontiert. Doch nicht nur deshalb sollte man sich für China ernsthaft interessieren.
Konzerne wie Alibaba, Baidu und Tencent sind keine kleinen
Auswechselspieler auf dem weltweiten Börsenplatz, sondern machen zunehmend selbst das Spiel. Für Anleger bedeutet dies - erschrocken zusehen oder sich zumindest mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass man bei den Chinesen mitmischen kann. Momentan ist die Lage günstig, denn der Handelskonflikt überlagert fast alles und hat chinesische Aktien in den Keller geschickt. "Wegen der Ängste vor einer Ausweitung des Handelskonflikts flüchteten Investoren aus chinesischen Aktien, weshalb der marktbreite Shanghai Shenzhen CSI300 Index gegenüber dem Mehr-Jahres-Hoch von Ende Januar 2018 um knapp 30 Prozent eingebrochen war und damit auf dem niedrigsten Niveau seit Juni 2016 notiert. Damit hat sich ein Börsenwert von umgerechnet drei Billionen Dollar in Luft aufgelöst", erklärt Mati Greenspan vom Broker eToro. Doch es gibt Hoffnung: Trotz des Handelsstreits sind chinesische Aktien gut ins neue Börsenjahr 2019 gestartet und haben sich von ihren Tiefständen erholt. Der CSI 300 hat allein im Januar um mehr als zehn Prozent zugelegt.
BAT-Aktien im Rückwärtsgang
Im Fokus vieler hiesiger Anleger stehen allerdings vor allem die drei BAT-Unternehmen: Baidu, Alibaba und Tencent. Für das Trio gibt es nur zwei Möglichkeiten: Zum einen kann man sich ein langfristiges Portfolio aufbauen, in das man die Chinesen integriert. Kostengünstig geht dies in Deutschland beispielsweise via Börsenplatz gettex.
Sehr mutige Anleger fragen häufig nach Hebelpapieren, für die man bei den Chinesen den Hebel aber auf maximal drei begrenzen sollte. Schauen wir uns die Kandidaten einmal an: Für Negativschlagzeilen hat zuletzt Tencent gesorgt, nachdem der Börsenwert innerhalb weniger Monate um 250 Mrd. Dollar auf 343,9 Mrd. Dollar eingebrochen war. Investoren befürchten, dass sich das Wachstum bei Chinas größtem sozialem Netzwerk, dessen größter Umsatzlieferant das Spielegeschäft ist, deutlich abschwächen könnte. Nach dem Kursrutsch ist das 2019er-KGV daher auf rund 25 gesunken - im historischen Vergleich nicht teuer. Bei Tencent greifen die Mutigen zum Turbo-Papier DS90T7 (Deutsche Bank).
Alibaba expandiert
Das Alibaba-Aktie ist auf das niedrigste Niveau seit Juli 2017 abgerutscht, konnte sich aber in den vergangenen Wochen wieder deutlich erholen. Während die Umsatzschätzungen für Chinas größtes E-Commerce-Unternehmen für die Fiskaljahre 2018/19 und 2019/20, die im März enden, stabil waren, wurden die Gewinnschätzungen kräftig gesenkt. Analysten befürchten, dass der Wettbewerb durch Tencent zunehmen wird, dennoch gibt Alibaba fleißig Geld aus und will mehr als drei Mrd. Dollar in seinen Essenslieferdienst Ele.me stecken, was auf die Profitabilität drückt. Bei Alibaba wird man mit dem Turbo MF7AS6 (Morgan Stanley) und ebenfalls Hebel drei aktiv, wenn man einen langen Atem und gute Nerven mitbringt.
Ähnlich sieht es beim Suchmaschinenbetreiber Baidu aus: Die WKN CP4ZB0 (Citigroup) hat von den dreifach gehebelten Papieren den engsten Spread. Bei Baidu hat die Sorge vor möglicherweise zunehmendem Wettbewerb die Aktie belastet, weshalb sie auf den niedrigsten Wert seit Mitte 2017 gesunken ist. So gab es zuletzt Meldungen, die Alphabet-Tochter Google könnte mit einer zensierten Version nach China zurückkehren.
So oder so zeigen die Beispiele der Seidenstraße oder der Investitionen in Kambodscha oder auch Myanmar, dass China seinen Weg stramm weitergehen wird. Für Anleger ist lediglich die Frage, wie holprig er wird.
Benjamin Feingold ist seit mehr als 20 Jahren Börsianer und langjähriger Redakteur bei Börse Online sowie bei der Financial Times Deutschland gewesen. Zusammen mit Daniel Saurenz gründete er 2013 das Investmentportal Feingold Research, das täglich Analysen und Investmentideen zur Börsenentwicklung veröffentlicht.
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