Zertifikate Report Walter Kozubek

V24 Carry Total Return-Index: Zinsdifferenzen von 24 Währungen nutzen

09.10.13 09:46 Uhr

V24 Carry Total Return-Index: Zinsdifferenzen von 24 Währungen nutzen | finanzen.net

Währungsinvestment ohne Korrelation zu Aktien- oder Indexinvestments

Im – nach volkswirtschaftlicher Theorie wohl perfektesten Markt der Welt, dem Devisenmarkt, kommt es regelmäßig zu Ineffizienzen, von denen das UBS-Open End-Zertifikat auf den UBS-V24 Carry Total Return-Index (DE000UB0V24) profitieren möchte. Die Problematik des sog. Forward Rate Bias beschreibt, dass Währungsterminkurse oftmals die tatsächlichen, später realisierten Veränderungen der Kassakurse „überschätzen“. Nach dem Gesetz der Arbitragefreiheit dürfte eine Kreditaufnahme in einer Niedrigzinswährung kombiniert mit einer Geldanlage in einer Hochzinswährung keine Erträge generieren – diese Theorie reflektieren auch die Terminkurse. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus – die Kassakurse bewegen sich weitaus weniger und positive (aber auch negative!) Renditen sind durchaus realisierbar.

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Zinsdifferenzen aus 24 Währungen ausnutzen

Die rein quantitative Strategie betrachtet ständig 24 Währungen. Neben sämtlichen G10-Währungen umfasst das Auswahluniversum aus Asien den Koreanischen Won, den Philippinischen Peso, die Indische sowie Indonesische Rupie und den Singapur-Dollar. In Europa werden die Isländische, Dänische und die Tschechische Krone, der Polnische Zloty und der Ungarische Forint überwacht. Aus Südamerika und Afrika gehen der Brasilianische Real, der Mexikanische Peso und der Südafrikanische Rand in den Auswahlkorb mit ein.

Nach quantitativen Auswahlfaktoren werden nun Geldmarktkredite in den Niedrigzinswährungen aufgenommen, um sie in Hochzinswährungen anzulegen. Zur Vermeidung von Verlusten wird die Portfoliostrategie in kritischen Situationen gewechselt. Diese sollen durch den UBS-FX Volatility Filter erkannt werden, der anhand impliziter Volatilitäten am Markt für Optionen für die G10-Währungen ständig überprüft, ob der Markt sich gerade in einer risikoaffinen oder risikoaversen Phase befindet; im Extremfall werden alle Positionen gekappt. Da die Strategie Cash-Neutral ist – Kreditaufnahme und Geldanlage kompensieren sich – erfolgt permanent eine Geldanlage im Euro-Geldmarkt.

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Die Entwicklung im letzten Jahr war – vermutlich durch die starken Abwertungen einiger Emerging Market-Währungen – mit minus 2,5 Prozent deutlich negativ. Positiv zu vermerken ist die geringe Volatilität – sie lag gerade einmal bei knapp 6 Prozent (der DAX bringt es im Vergleich auf knapp 14 Prozent).

ZertifikateReport-Fazit: Durch die geringe Korrelation der Strategie mit Aktien- und Anleihemärkten und seine geringe Volatilität eignet sich das Indexzertifikat für risikobewußte Anleger als Beimischung zu einem klassischen Anlagedepot. Die Managementgebühr liegt bei 0,25 Prozent pro Quartal, die übliche Geld-Brief-Spanne beträgt 1 Prozent.

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Walter Kozubek ist Herausgeber des ZertifikateReports und HebelprodukteReports. Die kostenlosen PDF-Newsletter erscheinen wöchentlich. Weitere Infos: www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de
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