Zertifikate Report Walter Kozubek

Erste Bank-PEH Empire Garant-Anleihe

04.06.12 09:25 Uhr

Erste Bank-PEH Empire Garant-Anleihe | finanzen.net

Anleihe auf Mischfonds ohne Cap

Der PEH Empire P Investmentfonds ist ein sogenannter Mischfonds, d.h. das Fondsmanagement ist nicht auf die Anlageklasse der Aktien beschränkt; es darf darüber hinaus fest- und variabelverzinsliche Anleihen, Zertifikate und auch Derivate zur Absicherung, aber auch zur Steigerung der Partizipation (Leverage) im Portfolio führen. Ferner unterwirft sich der thesaurierende Fonds keinen regionalen Anlagebeschränkungen. Die Anlageentscheidungen werden auch auf Basis der Auswertung von quantitativen Indikatoren mittels neuronaler Netzwerke – also künstlicher Intelligenz – getroffen.

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Betrachtet man die historische Wertentwicklung über die letzten drei Jahre hinweg, so konnte der Rücknahmepreis des Fonds um insgesamt 10 Prozent zulegen. Er schneidet damit deutlich besser ab als der EuroStoxx50 (minus 5 Prozent – als Preisindex allerdings ohne Dividendeneinrechnung), liegt aber ebenso deutlich unterhalb der DAX-Performance (plus 35 Prozent). Das Augenmerk fällt insbesondere auf die niedrige Volatilität des Fonds, die sich im Jahresrückblick bei nur knapp neun Prozent, auf Sicht der letzten drei Jahre sogar auf lediglich siebeneinhalb Prozent bewegt. Aus dieser Perspektive verlieren sowohl der Europäische Leitindex als auch das Deutsche Börsenbarometer: Beide Indizes bringen es auf eine Jahresvolatilität von knapp 30 Prozent. Dafür bezieht das Fondsmanagement neben einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent eine Vergütung in Höhe von 10 Prozent eines etwaigen Wertzuwachses des Nettoinventarwertes (Net Asset Value).

100prozentiger Kapitalschutz zum Laufzeitende

Die Erste Bank PEH Empire P Garant Anleihe (ISIN: AT000B006994) bezieht sich auf den PEH Empire P Investmentfonds. Dessen Nettoinventarwert zum 14.06.2012 definiert den Startwert der Anleihe. Während der Laufzeit schüttet das Papier keine Zinsen oder Dividenden aus; Anleger profitieren lediglich von einer positiven Wertentwicklung am Laufzeitende. Am finalen Bewertungstag, dem 11.06.2019, wird abermals der Rücknahmepreis des Fonds betrachtet. Jegliche positive Rendite wird im Verhältnis 1:1 an den Investor ausgezahlt. Konnte ein Anteilsschein etwa 25 Prozent zulegen, so beträgt der Rückzahlungsbetrag 1.250 Euro pro 1.000 Euro Nominalwert der Anleihe. Im Falle einer negativen Wertentwicklung greift der Kapitalschutz durch die Emittentin, deren Bonität derzeit durch die Agenturen S&P mit A und Moody’s mit A1 eingeschätzt wird. Der Ausgabeaufschlag der Anleihe beträgt 2,5 Prozent wenngleich dies für eine Anleihe nicht günstig erscheint, so liegt der offizielle Ausgabeaufschlag für die alternative Direktanlage im Fonds bei ganzen vier Prozent.

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ZertifikateReport-Fazit: Die niedrige Volatilität des Fonds macht die Kaufoption, die in dieser Struktur mit dem Zinsbetrag der Nullkuponanleihe gekauft wird, günstig. Nur dadurch wird eine Partizipation im Verhältnis 1:1 ohne Gewinnbegrenzung (Cap) möglich. Zugleich enthüllt diese Struktur aber auch das temporäre Risiko der Anleihe: steigende Zinsen (ausgelöst durch Marktzinserhöhung oder Bonitätsverschlechterung).

Autor: Thorsten Welgen

Walter Kozubek ist Herausgeber des ZertifikateReports. Dieser kostenlose PDF-Newsletter erscheint zwei bis drei Mal im Monat. Zusätzlich ist Herr Kozubek auch Herausgeber des HebelprodukteReports, sowie einer der Betreiber des Internetratgebers www.geld.com
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