Vorgeschmack auf das Gesamtjahr?
Entgegen vieler Erwartungen hat der DAX in den letzten Handelstagen des gerade abgelaufenen Börsenjahres doch nicht noch einmal zu einem Endspurt ansetzen können.
Vielmehr sackte das Aufbäumen von Mitte Dezember wieder völlig in sich zusammen. Spätestens mit dem ersten Handelstag im neuen Jahr zeigt die Richtung nun wieder nach unten, so dass in den kommenden Wochen die Tiefpunkte des abgelaufenen Jahres wieder ins Blickfeld rücken.
Charttechnisch brisante Konstellation
Ein Test dieser Tiefpunkte wäre aber brisanter, als es auf den ersten Blick aussieht. Denn bei einer weiteren Abschwächung unter die runde Zahl von 10.000 Punkten wäre auch der seit dem Zwischentief 2011 bestehende Aufwärtstrend gebrochen und ein weiterer Rückgang wäre zu erwarten. Insofern bleibt zu hoffen, dass der DAX die zum Wochenauftakt eröffnete Kurslücke doch noch rasch schließt, so dass sich das von dieser Seite aktuell entstandene Verkaufssignal wieder ausgleicht.
Schwächster Börsenstart seit fast 30 Jahren!
Statistisch beeindruckt der Einbruch zum Jahresauftakt auch insofern, als dass es seit 1988 keinen solch schwachen Start ins neue Börsenjahr mehr gegeben hat. Hintergrund ist einmal mehr das Börsengeschehen in Asien. Bereits im abgelaufenen Jahr kamen von dieser Seite immer wieder Impulse, die auch in 2015 für den einen oder anderen Rücksetzer verantwortlich waren. Im aktuellen Fall wurde der Aktienhandel in China ausgesetzt, nachdem der Shanghai Composite um fast sieben Prozent eingebrochen war. Ausschlaggebend für den Rücksetzer waren erneut aufflammende Sorgen, dass sich das chinesische Wachstum verringert. Diesbezügliche Sorgen oder gar Anzeichen dürften den Aktienmarkt daher in den kommenden Monaten auch hierzulande immer wieder in Bewegung halten.
Ausblick auf das Gesamtjahr?
Statistisch lässt sich aus der Entwicklung der ersten Handelswoche im neuen Jahr ein Ausblick auf das Gesamtjahr geben. Noch befinden wir uns zwar erst am ersten Handelstag des neuen Jahres, es dürfte aber nicht einfach werden, aus dem schlechten Start noch ein positives Wochenergebnis zu erzielen!
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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.