Stillstand gleich Rückschritt!
Auch das hierzulande „verlängerte“ Wochenende durch den Brückentag nach dem Tag der Einheitsfeiertag hat in den USA nicht zu mehr Einigkeit geführt.
So stehen Demokraten und Republikaner nach wie vor unversöhnlich gegenüber, eine rasche oder zumindest eine absehbare Einigung ist derzeit nicht zu erkennen. Und so verwundert auch die Reaktion des Marktes auf dieses Geschehen nicht wirklich. Man kann den einen oder anderen Akteur verstehen, der sich in vorsichtiger Zurückhaltung übt, während die USA von parteipolitischen Grabenkämpfen zu Lasten des Landes gelähmt werden.
Augen auf den 17. Oktober gerichtet!
Sicherlich hatte vor dem Wochenende noch der eine oder andere Anleger gehofft, dass die Republikaner ihre Blockadehaltung aufgeben bzw. auf der anderen Seite die Demokraten ebenfalls nach einem Kompromiss suchen. Denn bis zum 17. Oktober müsste auch die Schuldenobergrenze in den USA angehoben werden, da sonst ein Staatsbankrott anstünde. Kein Wunder also, dass bei diesen Aussichten der eine oder andere Marktteilnehmer lieber auf Nummer Sicher geht und sich von Positionen trennt. Allerdings wird die Situation brisant. Sollte die größte Volkswirtschaft der Welt wirklich ihre Schulden nicht mehr zahlen können, dürften die Verwerfungen an den Märkten ungleich drastischer ausfallen, als die Tendenz, die zum Wochenauftakt zu beobachten war. Es bleibt also zu hoffen, dass sich die beiden politischen Lager doch noch rechtzeitig zusammenraufen, um so noch einmal von der berühmten Schneide des Messers abspringen zu können!
Drang in „sichere Häfen“
Wie immer, wenn die Unsicherheit zunimmt, ist auch der Drang des Geldes in „sichere Häfen“ zu beobachten. So zieht zum Wochenauftakt auch der zuletzt deutlich angezogene und damit kurzfristig überhitzte Bund-Future weiter an. Ebenfalls können Gold und Silber von der lähmenden Pattsituation in den USA profitieren. Sollte es aber tatsächlich zum Supergau in den USA kommen, dürften die Verwerfungen an den Märkten sicherlich größere Kreise nach sich ziehen.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.